Bahn: Konflikt über Breitspurbahn

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Die russische Breitspurbahn nach Österreich lässt auf sich warten.

Bratislava (tha). Geht es nach ukrainischen und russischen Eisenbahnvertretern, ist die Breitspurbahn aus Russland und der Ukraine über die Slowakei nach Österreich beschlossene Sache. Wer aber bei den Partnern in der Slowakei und Österreich nachfragt, wo die Bahn schließlich gebaut werden soll, erntet Skepsis.

Erst müsse einmal eine Machbarkeitsstudie erstellt werden, erfuhr die „Presse“ seitens der ÖBB. Die müsse erst von einer Projektgesellschaft der vier Bahngesellschaften (Russland, Ukraine, Slowakei, Österreich) in Auftrag gegeben werden, die selbst erst in Gründung sei. Bis zum Herbst könnte man diese Projektgesellschaft gegründet haben, dann sei der Weg frei für eine Studie über Rentabilität und mögliche Trassenführungen. In der Slowakei hat man zumindest schon einmal vorläufige Berechnungen angestellt, wonach der Bahnbau rund vier Mrd. Euro kosten könnte.

Unverbindliche Zusagen

Auch das slowakische Verkehrsministerium betont, dass noch nichts beschlossen sei, es gebe nur ein „Memorandum of Understanding“ zwischen den vier Ländern, das den Charakter einer unverbindlichen Goodwill-Erklärung habe. Immerhin habe man in der Slowakei aber zumindest schon eine eigene Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, sagt Ministeriumssprecher Stanislav Jurikovic.

Die könnte schon im Juni fertig sein. Die slowakische Opposition verdammt das Projekt, nicht zuletzt wegen der Wirtschaftskrise. Derzeit ist nämlich das ostslowakische ?ierna nad Tisou in der Grenzregion der Umladebahnhof von russischer Breitspur auf westliche Spurbreite. Dort lebt man von dem Geschäft.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.04.2009)

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