Mountainbiken mit Kärntner Bodenhaftung

(c) FABRY Clemens
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Wer an Kärnten denkt, sollte nicht nur das Hypo-Desaster im Kopf haben. Es könnten einem auch die Mountainbike-Gelegenheiten einfallen.

Wer an Kärnten denkt, sollte nicht nur das Hypo-Desaster im Kopf haben, mit dem das Land und seine groteske Haftung ganz Österreich belastet. Es könnten einem auch die Mountainbike-Gelegenheiten einfallen, von denen Kärnten geradezu vorbildliche zu bieten hat. Etwa in den Nockbergen, wo es Breitensportpionier Wolfgang Krainer geschafft hat, ein Netz von 700 Kilometer Wegen zu spinnen, die zu befahren erlaubt ist. Es gibt gemütliche Strecken, anstrengende und technisch fordernde (Trails) – und jede Kombination daraus.

Das Schöne an den Nockbergen ist das, was ihnen den Namen gibt: Sie sind rundlich wie Nocken. So kann man bis auf die Gipfel wandern und radeln – oder notfalls schieben. Dabei kann man auch ein wenig schummeln und sich auf einer geführten Tour mit Guide Miro oder Dominik (Sportschule Krainer) per Auto in die Höhe bringen lassen. So kann man in kurzer Zeit mehr von oben sehen – und zum Beispiel von der Sennerei Alexanderalm das Panorama rund um den Millstätter See betrachten, während man mit dem Harber Kas eine auf 1800 Metern Höhe hausgemachte Spezialität kostet. Man muss es ja nicht so eilig angehen wie die rund 800 Mountainbiker, die gestern in Bad Kleinkirchheim zum viertägigen Four-Peaks-Etappenrennen über 271 Kilometer und 8861 Höhenmeter aufgebrochen sind.

Dass Mountainbiker in der Gegend willkommen sind, beruht nicht zuletzt darauf, dass Gemeinden und Tourismusverbände mit den Grundeignern und Pächtern Verträge über die Nutzung der Wege geschlossen haben und 22 Cent pro Jahr und Laufmeter zahlen. Einheimische erzählen stolz, das Land habe sicherheitshalber eine Haftung übernommen. Eine Haftung? Geht's noch? O ja: Genau besehen unterstützt das Land bloß eine Haftpflichtversicherung, die aber ein bemerkenswertes Spektrum abdeckt: von der Haftung des Wegehalters bis zur Abwehr ungerechtfertigter Schadenersatzforderungen.

E-Mails an: benedikt.kommenda@diepresse.com

Der Autor wurde unterstützt von Millstätter See Tourismus und Bad Kleinkirchheimer Tourismus-Marketing.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.06.2015)

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