"Stuttgart 21": Jahrestag der Montagdemo

Stuttgart Jahrerstag Montagdemo
Stuttgart Jahrerstag Montagdemo(c) REUTERS (ALEX DOMANSKI)
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Wieder haben Tausende gegen das Bahnprojekt "Stuttgart 21" demonstriert. Die SPD bekräftigt ihre Forderung nach einer Volksabstimmung.

Erneut haben am Montagabend mehrere Tausend Menschen in Stuttgart gegen das umstrittene Bahnprojekt "Stuttgart 21" demonstriert. Nach Angaben der Veranstalter beteiligten sich mehr als 20.000 Aktivisten an der Kundgebung auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Die Polizei sprach von rund 9000 Demonstranten, es gab keine Zwischenfälle.

Die stellvertretende SPD-Landesvorsitzende Hilde Mattheis bekräftige die Forderung der Sozialdemokraten nach einer Volksabstimmung über das Projekt. "In Sachen "Stuttgart 21" müssen die Bürger das letzte Wort haben", sagte Mattheis. Zugleich forderte sie erneut einen Untersuchungsausschuss zur lückenlosen Aufklärung des umstrittenen Polizeieinsatzes am 30. September.

Die bereits 50. sogenannte Montagsdemonstration gegen das Großprojekt sollte ursprünglich auf dem Platz vor dem Hauptbahnhof stattfinden. Dort befürchtete das Ordnungsamt allerdings Verkehrsbehinderungen, weshalb die Kundgebung auf den Schlossplatz verlegt wurde. Der zukünftige Ort für die allwöchentlichen Montagsdemonstrationen soll noch in dieser Woche bei einer Ortsbegehung mit einer Abordnung des Stuttgarter Verwaltungsgerichts geklärt werden, sagte der Sprecher der Projektgegner, Gangolf Stocker.

Am 26. Oktober 2009 hatten sich die "Stuttgart 21"-Gegner zur ersten "Montagdemo" gegen das Bahnprojekt getroffen. Bei dem umstrittenen Bauvorhaben soll der Stuttgarter Kopfbahnhof in einen unterirdischen Durchgangsbahnhof umgebaut werden. Das Projekt soll nach derzeitiger Planung rund 4,1 Milliarden Euro kosten.

(APA)

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