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Fallende CoCos

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„Sie können Ihren Kunden mitteilen, dass die Deutsche Bank angesichts ihrer Kapitalstärke und ihrer Risikoposition absolut grundsolide ist.“ Diese Mitteilung musste letzte Woche John Cryan, der Generaldirektor der Deutschen Bank herausgeben, nachdem die Aktien seines Hauses auf den tiefsten Kurs seit zwanzig Jahren gefallen waren. Steht uns eine neue Bankenkrise ins Haus ?

EXPERTENTIPP von Dr. Adam Lessing,

Country Head Austria and Eastern Europe bei Fidelity International

Europäische Banken standen letzte Woche im Kreuzfeuer der Märkte: Finanzwerte insgesamt haben sich in den letzten Monaten weltweit schlecht entwickelt (und mit mehr als 20% Kursverfall sogar schlechter performt, als die vom Ölpreisverfall gebeutelten Energiewerte). Europäische Banken waren besonders betroffen und die Deutsche Bank hatte auf 6-Monatssicht knapp die Hälfte ihres Wertes eingebüßt. Tatsächlich haben die Banken mit erheblichem Gegenwind zu kämpfen. Zum einen führt auf der Ertragsseite die Geldpolitik der Zentralbanken zu einer schrumpfenden Zinsspanne: Die bisweilen negativen Einlagezinsen können nicht an die Kunden weitergegeben werden, während die Kreditzinsen weiter unter Druck stehen. Auf der Kostenseite schlagen sich die erhöhten Kapitalkosten aufgrund der steigenden Eigenkapitalvorschriften zu Buche und einigen Banken drohen auch hohe Kosten aus Gerichtsverfahren. Desweiteren steigen die Finanzierungskosten, da die neuen Bail-In Vorschriften Bankinstrumente weniger attraktiv machen.

Der Ertragsdruck allein rechtfertigt aber in keiner Weise den scharfen Kursverfall. Hier zeigt sich wieder, in welchem Maße der Umbau der Finanzmärkte seit der globalen Finanzkrise 2008 die Volatilität der Märkte erhöht hat.  Der starke Kursverfall der Banken ging vor allem von den seit 2013 begebenen CoCos aus: Dieser exotische Name bezeichnet Contingent Convertibles, neuartige Kapitalinstrumente, die das Eigenkapital der Banken stärken: Auch wenn es sich im Prinzip um Anleihen handelt, kann - wenn die Erträge der Bank zu gering sind - die Zahlung des Kupons (wie ein Dividende auch) ausfallen und/oder die CoCos in Aktien umgewandelt werden. Da CoCos somit  aktienähnliches Risiko tragen, werden sie unter Basel 3 Regeln dem Eigenkapital der Bank zugerechnet. Der knapp $100 Mrd große Markt für CoCos ist allerdings noch neu und wenig liquide: Schon eine kleine Order kann große Schwankungen auslösen, die sich dann (über Hedgepositionen) auch auf die Aktien des Instituts auswirkt.

Wie auf allen Finanzmärkten in diesem Jahr bisher: Die von uns vorhergesagte Volatilität ist jetzt extrem stark spürbar. Der Versuch, jede Marktbewegung mit fundamentalen Faktoren zu erklären (also eine drohende Bankenkrise hinter dem Kursverfall von Bankaktien zu suchen) geht daher ins Leere. Und genauso schnell, wir die Kurse gefallen sind, können sie auch wieder steigen. Für Privatinvestoren gilt unverändert:  das Portfolio für langfristige Ziele richtig positionieren und die Volatilität ignorieren. Dazu kommen natürlich zuallererst gemischte Fonds in Frage, die Aktien- und Risikopositionen an die Marktverhältnisse schnell und kostengünstig anpassen können. Fidelity setzt dabei auf eine breite Reihe von Multi-Asset Fonds, von denen wir den von David Ganozzi gemanagten FF - Fidelity Patrimoine hier schon öfters erwähnt haben. Und wer sich eine Meinung zum – stark unter Druck stehenden – Finanzsektor zutraut, und meint, daß der Sektor überverkauft ist, kann auch – wie üblich breit gestreut - in globale Finanzwerte investieren und zum FF – Global Financial Services Fund greifen. 

Nähere Informationen erhalten Sie unter:
www.fidelity.at

Investitionen sollten auf Basis des aktuellen Verkaufsprospektes und der Wesentlichen Anlegerinformationen getätigt werden. Diese Prospekte sowie der aktuelle Jahres-/Halbjahresbericht sind kostenlos erhältlich bei den berechtigten Vertriebsstellen, beim europäischen Service-Center in Luxemburg , FIL (Luxembourg) S.A. 2a, rue Albert Borschette BP 2174 L-1021 Luxembourg und bei der Zahlstelle in Österreich, UniCredit Bank Austria AG, Schottengasse 6-8, 1010 Wien.

Alle geäusserten Meinungen sind, falls keine anderen Quellen genannt werden, die von Fidelity. Diese Kommunikation richtet sich nicht an Personen innerhalb von Grossbritannien oder den Vereinigten Staaten von Amerika und darf nicht von ihnen als Handlungsgrundlage verwendet werden. Diese Kommunikation ist ausschliesslich an Personen gerichtet, die in Jurisdiktionen ansässig sind, in denen die betreffenden Fonds zum öffentlichen Vertrieb zugelassen sind oder in denen eine solche Zulassung nicht verlangt ist. Fidelity veröffentlicht ausschließlich produktbezogene Informationen und gibt keine an den persönlichen Verhältnissen des Kunden ausgerichteten Anlageempfehlungen. Der FF – Fidelity Patrimoine Fund und der FF – Global Financial Services Fund sind Teil von Fidelity Funds (“FF”), einer offenen Investmentgesellschaft luxemburgischen Rechts. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine zuverlässigen Indikatoren für zukünftige Erträge. Der Wert der Anteile kann schwanken und wird nicht garantiert. Bei Fonds, welche in Fremdwährungen investieren, kann der Wechsel in der Währung den Wert der Anlagen beeinflussen, da diese Wechselkursschwankungen unterworfen sind. Fremdwährungstransaktionen werden von einem Fidelity verbundenen Unternehmen zu Wechselkursen durchgeführt, die für mehrere Transaktionen zusammengefasst ermittelt werden.

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