Die Zukunft der Vorsorge

Mit ganzheitlichen personalisierten Programmen könnte die Gesundheitsversorgung und -prävention revolutioniert werden.

Ein Blick auf die demografische Entwicklung der kommenden Jahrzehnte zeigt, dass die Gesundheitsversorgung in Österreich künftig vor gewaltigen Herausforderungen steht. So wird sich zwischen 2020 und 2050 die Generation 60plus verdoppeln – mit der Folge, dass ältere Menschen immer länger mit chronischen Erkrankungen leben werden. Gleichzeitig wird es im Verhältnis deutlich weniger Menschen zwischen 16 und 60 Jahren geben, was wiederum weniger Personal sowie Geld im Pflege- und Gesundheitssektor bedeutet.

Die medizinische Versorgung muss also effizienter werden, um ihre Qualität aufrechtzuerhalten. Hier kommen die Technologie und die Digitalisierung ins Spiel. Die gute Nachricht: Das Bewusstsein für die eigene Gesundheit und Gesundheitsvorsorge steigt. „Dass die Menschen ihre Gesundheit zunehmend in die eigene Hand nehmen und die Signale ihres Körpers verstehen wollen, ist ein weltweiter Megatrend“, sagt Robert Körbler, Geschäftsführer von Philips Healthcare Österreich. „Sie haben verstanden, wie wichtig Gesundheitsmanagement ist, um Krankheiten vorzubeugen oder rechtzeitig zu erkennen bzw. zu behandeln.“

Personalisiertes Programm

Health Continuum nennt Philips sein System, das ein ganzheitliches, personalisiertes Gesundheitsprogramm anbieten soll und im Wesentlichen fünf Punkte umfasst – Gesundes Leben, Prävention, Diagnostik, Therapie und zu Hause. Gesundes Leben soll im Zuge von Nahrungsforschung Menschen motivieren, sich so gesund wie möglich zu ernähren. So wird in einem Forschungszentrum in Klagenfurt beispielsweise untersucht, wie man am besten eine Karotte isst, um ihren Nährwert optimal aufzunehmen – geschnitten, geraspelt, gekocht, gegart, etc. „Ernährung als erste Medikation“, wie Körbler sagt.

Der Punkt Prävention umfasst Geräte wie etwa eine elektrische Zahnbürste, die anhand vom Speichel des Benutzers den Vitamin- und Stoffwechselhaushalt misst und rechtzeitig Krankheiten oder Mängel erkennt. Oder Bewegungssensoren, die etwa in eine Armbanduhr integriert werden und am Gang einer Person anhand von Vergleichsparametern anderer (gestürzter) Patienten zu 70 Prozent vorhersagen können, ob diese Person in den kommenden vier Wochen schwer stürzen wird. Damit könnten beispielsweise Oberschenkelhalsbrüche vermieden werden – die häufigste Verletzung nach Stürzen bei älteren Personen.

In Sachen Diagnostik gehört Philips bereits seit den 1920er-Jahren zu den führenden Herstellern von hoch spezialisierten Medizingeräten wie Computertomografie, Magnetresonanztomografie, Ultraschall, etc.

Vernetzung von Geräten und Daten

Bei der Therapie steht die Vernetzung sämtlicher Geräte und Daten im Mittelpunkt. Über ein offenes, Cloud-basiertes System werden Gesundheitsdaten gesammelt und ausgewertet. Schon heute analysiert Philips die Gesundheitswerte von mehr als 250 Millionen Patienten in Krankenhäusern weltweit – und verkauft gleichzeitig dieselbe Anzahl an Produkten an Privathaushalte, um auch die Daten von Patienten in häuslicher Pflege zu überwachen. Hier kommt der letzte Punkt, zu Hause, zum Tragen. Rund 60 Prozent der Pflegegeldbezieher werden zu Hause betreut. Medizinprodukte wie etwa ein Pflaster, das auf die Brust geklebt wird, misst Daten wie Herzfrequenz oder das Schlafverhalten. So kann der Patient seinen Gesundheitszustand zum größten Teil von daheim aus beobachten und der Gang ins Spital erfolgt nur bei Bedarf, und nicht zur Kontrolle.

„All diese Maßnahmen können vor allem dann optimal umgesetzt werden, wenn alle Beteiligten, von der Politik über die Sozialversicherungsträger bis hin zu den Krankenanstalten und Patienten, an einem Strang ziehen“, sagt Körbler. „Natürlich werden dieses technischen Geräte etwas kosten, aber es würden noch mehr Kosten entstehen, wenn man auf sie verzichtet.“ (kb)

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