Die Heimreise beginnt mit dem Mitbringsel

(c) Katharina Fröschl-Roßboth
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„Mein Bier“ für dich oder doch eine traditionelle Joppe: Wer aus Alpbach nicht mit leeren Händen abreisen möchte, hat im Bergdorf und seiner näheren Umgebung genügend Möglichkeiten, an Andenken zu kommen.

Viele Eindrücke sind gesammelt, etliche Themen andiskutiert – und schon ist der Tag der Abreise aus dem „schönsten Dorf Österreichs“ gekommen. Um ein bisschen Alpbach mit nach Hause nehmen zu können, bieten sich eine Reihe von Kleinigkeiten an.

Soll es etwas sein, das man immer dabei hat, wäre eine Schnitzerei in Form eines Schlüsselanhängers wohl optimal. Manche Kinder verkaufen sie im Dorf an kleinen Ständen, eine breite Auswahl an Accessoires hat auch die „Schnitzstube“ (Dörfl 393), wo auf Wunsch auch Spezialanfertigungen geschnitzt werden.

Sind von den vielen getätigten Schritten die Füße wund, bieten sich „Doggln“ (Anneliese Naschberger, Kirchfeld 42, Reith im Alpbachtal) an. Sie bestehen aus naturbelassener Schur- und Baumwolle sowie aus Filz. Im Sommer sollen sie vor Schweißfüßen schützen, im Winter halten sie warm und dicht – auch im Schnee.

Soll es etwas für „obenrum“ sein, kann auf Joppen aus grauem Loden zurückgegriffen werden. Diese Jacken, alternativ auch Mäntel, werden von den Marketenderinnen, Musikern und gelegentlich auch von den Schützen getragen. Hat man mehr Zeit mitgebracht, kann man sich auch eine Alpbacher Tracht (Cilli Schießling, Ausser-Thierberg 121) anfertigen lassen.

Für Reisende mit Handgepäck bietet sich das „Alpbacher Kräutersalz“ an, das zum überwiegenden Teil aus Petersilie, Schnittlauch, Oregano, Majoran, Fenchel, Dill, Knoblauch, Liebstöckel und Zwiebeln besteht – hinzu kommt echtes Bergkernsalz. Ebenfalls dem leiblichen Wohl dienlich ist das „Alpbachtaler Suppen- und Bratengewürz“, das Stückchen von Karotten, Liebstöckel, Selleriewurzel und von Lauch enthält.

Schneller geht das Kochen mit dem „Beeren Ketchup“, das nicht nur die obligatorischen Tomaten, sondern mitunter auch Himbeeren, Ingwer, Cayennepfeffer und Curry beinhaltet und nicht nur als Sauce, sondern auch als Salatdressing eingesetzt werden kann. Zum Abschluss des Menüs kann den Gästen eine handgeschöpfte „Alpbacher Schokolade“ (laut Verpackung „für Genießer und Daheimgebliebene“ geeignet) oder ein Stück Graukäse offeriert werden. (Gewürze, Schokolade, Käse im „Dorfladen“ von Marie Theres Ascher, Hausnummer 173)

Sind auch diese Mitbringsel zu groß für die Handtasche, eignet sich eine „Packung“ lieber Worte, wie sie an so manchem Eck im „Böglerhof“ zu finden sind: Konkret handelt es sich dabei um auf Abreißzettel geschriebene Komplimente, die verschenkt werden sollen. Zur Auswahl stehen beispielsweise „Ich mag Dich sehr!“, „Du riechst phantastisch!“ oder „Have a good day – you have deserved it!“

Greifbarer ist „Mein Bier“ (Jos Moser, Kristallbrauerei, Hausnummer 431). Das naturtrübe, unfiltrierte und süffige Genussmittel wird in einer ehemaligen Garage gebraut und ist in vier Sorten erhältlich: ein Zwickl, ein Weizen, ein Keller und um Weihnachten ein Bockbier. Die Standardgröße ist 0,75 Liter – damit, sollte man zu zweit auf ein Bier gehen wollen, auch jeder etwas davon hat. Auf Wunsch gibt es auch einen individuellen Druck am Etikett.

Hochprozentiger wird es mit einem Fläschchen Schnaps, der an mehreren Höfen gebrannt und dort auch direkt verkauft wird. Ein Tipp für Antialkoholiker: Das Trinkwasser im Ort wurde vor einigen Jahren aufgrund seiner Qualität prämiert – und Alpbach damit zur 1. „Kristallgemeinde“ Österreichs ernannt – einfach abfüllen und ausprobieren.

Keinesfalls verlassen sollte man das Dorf ohne Visitenkarten. Allein das Europäische Forum bietet mit seinen rund 4500 Besuchern etliche Gelegenheiten, um neue Gesichter zu erspähen und bisher unbekannte Lebensläufe zu erfahren.

Wer eine Reise tut, sollte diese stets mit ausreichend Proviant antreten. Um die Rückfahrt in die Heimat zu versüßen, bietet sich ein Frühstück bestehend aus einem Heißgetränk und einem Tiroler Kiachl an, das im „Dorfcafe“ jeden Freitag frisch zubereitet wird. Dazu gibt es entweder Preiselbeeren oder Apfelmus. Natürlich kann es auch mitgenommen werden – ob es die Zug- oder Autofahrt heil übersteht, ist aber fraglich. Eher wird es noch unterwegs als Jause verspeist, ohne dass die Daheimgebliebenen einen Bissen davon abbekommen haben.

Das ist aber halb so schlimm. Immerhin, so heißt es doch, zählt der Gedanke – und die Gewissheit, einen Grund (mehr) zur Rückkehr nach Alpbach zu haben.

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