Hilfe, wenn ein Kind nicht mehr lange leben wird

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Ein Kinderhospiz fängt auch die betroffene Familie auf.

Beim Begriff Hospiz denkt man meist an ältere Menschen, die die letzten Tage ihres Lebens noch in einer angenehmen Umgebung verbringen sollen. Doch auch junge Menschen sterben. Für sie gibt es eigene Hospizeinrichtungen – weil Kinder mit einer lebensverkürzenden Erkrankung andere Hilfe benötigen, andere Fragen stellen als jene, die schon auf ein langes Leben zurückblicken können. Und vor allem auch, weil ihre Familien mit anderen Herausforderungen konfrontiert sind.

„Es gibt eine Überforderung“, sagt Sabine Reisinger, Obfrau des „Kinderhospiz Netz“. Für Eltern, die mit dem baldigen Verlust eines Kindes umgehen müssen. Aber auch für Geschwister, die unter der Situation leiden – und oft selbst Krankheitsbilder entwickeln. Viele betroffene Familien geraten in die Isolation, weil sich das Umfeld zurückzieht. Nicht zuletzt kann auch die Partnerschaft leiden, weil man keine Zeit mehr füreinander hat.

Hier setzt das Kinderhospiz an – mobil, mit Pflegern und Ehrenamtlichen, die die Familie besuchen. Oder stationär als Tageshospiz, in das Kinder gebracht werden können. Heilen kann man die betroffenen Kinder nicht mehr, also versucht man, ihnen mit diversen Therapien möglichst viel Lebensqualität zu ermöglichen. Und die Familie bekommt die Chance, über Sorgen und Ängste zu sprechen. Oder vielleicht einmal für zwei, drei Stunden ins Kino zu gehen, um auf andere Gedanken zu kommen. Es ist, sagt Reisinger, auch ein Ziel, dass eine Familie weitermachen kann – und nicht am Tod eines Kindes zerbricht. (eko)

Veranstaltung

Breakout Session: Kindertageshospiz, mit Sabine Reisinger; Montag, 21. August, 14.15-17 Uhr, Herz-Kremenak-Saal.

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