Dem gestürzten ägyptische Präsident Mohammed Mursi wird der Mitschuld am Tod sowie an der Folterung von Demonstranten beschuldigt.
Der gestürzte ägyptische Präsident Mohammed Mursi ist nun auch wegen Beihilfe zum Mord angeklagt worden. Aus Justizkreisen verlautete am Montag, der vom Militär abgesetzte islamistische Staatschef werde der Mitschuld am Tod sowie an der Folterung von Demonstranten beschuldigt, die Ende 2012 vor dem Präsidentenpalast in Kairo gegen ein Verfassungsdekret protestiert hatten.
Wegen dieser neuen Vorwürfe verlängert sich die Untersuchungshaft Mursis, der seit seiner Entmachtung am 3. Juli an einem geheimen Ort festgehalten wird, um weitere zwei Wochen. Diese war wegen Vorwürfen im Zusammenhang mit seiner Flucht aus einem Gefängnis während der Proteste gegen den langjährigen Machthaber Hosni Mubarak im Jänner 2011 angeordnet worden.
Detail über Massaker an Polizisten
Indessen werden immer mehr Details über ein Massaker an Polizisten auf der Sinai-Halbinsel bekannt. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen griffen elf bewaffnete Männer mit Panzerfäusten zwei Minibusse mit Angehörigen der Ordnungspolizei westlich der Grenzstadt Rafah an. Die Angreifer brachten die Fahrzeuge zum Stehen. Dann holten sie alle 27 Polizisten aus den Minibussen heraus und ließen die beiden Fahrer ziehen. Die Polizisten mussten sich hinlegen. Die Extremisten schossen nach Angaben eines Polizisten, der den Tatort später besuchte, fünf Minuten lang auf die Angehörigen der Ordnungspolizei. Nur zwei Polizisten überlebten schwer verletzt.
Viele Bewohner der Städte im Norden der Sinai-Halbinsel forderten nach der Attacke die Entlassung des Sicherheitschefs der Provinz. Sie kritisierten, es sei unverantwortlich gewesen, die Polizisten, die in den Urlaub fahren wollten, in der aktuellen Situation unbewaffnet mit privaten Minibus-Taxis fahren zu lassen.
(APA/AFP)