Nordkoreas Raketentest sorgt weltweit für Empörung

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UNO-Sicherheitsrat kommt zu Dringlichkeitssitzung zusammen. Kritik am Regime in Pjöngjang kommt auch aus Russland und China.

China hat den jüngsten nordkoreanischen Raketentest kritisiert. Der Sprecher des Außenministeriums in Peking, Geng Shuang, sagte am Montag in Peking: "China lehnt die Aktivitäten Nordkoreas ab, die gegen Entscheidungen des UNO-Sicherheitsrates verstoßen." Der Sicherheitsrat werde Diskussionen über den Raketentest aufnehmen.

Der Sprecher hob aber hervor, dass die Ursache des nordkoreanischen Atomprogramms aus chinesischer Sicht der Konflikt mit den USA und Südkorea sei. "Wir ermutigen sie, ihre Kommunikation zu verstärken." Alle Beteiligten sollten Anstrengungen unternehmen und Verantwortung übernehmen, um den Frieden auf der koreanischen Halbinsel zu wahren.

Die amtierende ukrainische Präsidentschaft des UNO-Sicherheitsrats bestätigte, dass die Dringlichkeitssitzung am Montag in New York stattfinden werde. Das Gremium werde voraussichtlich um 17 Uhr (Ortszeit, 23 Uhr MEZ) zusammenkommen. Die USA, Japan und Südkorea hatten das Treffen gefordert.

Japan erhofft sich unterdessen nach dem Raketentest durch Nordkorea mehr Druck von China auf das stalinistische Regime in Pjöngjang. Im Umgang mit Nordkorea sei Chinas Rolle "extrem wichtig", sagte der japanische Regierungssprecher Yoshihide Suga am Montag zu Journalisten. Man werde weiter China als verantwortliches Mitglied des UNO-Sicherheitsrats auffordern, sich "konstruktiv" zu verhalten, wurde der Sprecher von der Nachrichtenagentur Kyodo zitiert.

Nordkorea feiert erfolgreichen Test

Die Rakete kann demnach einen atomaren Sprengkopf transportieren. Die Volksarmee könne ihre strategischen Pflichten jetzt "präziser und schneller an jedem Ort ausführen: unter Wasser oder auf dem Land".

Der Raketentest wurde im Ausland als Verstoß gegen UNO-Resolutionen verurteilt, die dem nordkoreanischen Regime Raketenversuche unter Verwendung ballistischer Raketentechnik untersagen. Südkorea wertete den Test als eine Machtdemonstration gegenüber der neuen US-Regierung von Präsident Donald Trump.

Nach Angaben des südkoreanischen Militärs war die Rakete nach dem Start im Westen Nordkoreas 500 Kilometer weit geflogen und dann ins Japanische Meer (Ostmeer) gestürzt. Südkorea ging davon aus, dass es sich um eine verbesserte Version einer nordkoreanischen Musudan-Mittelstreckenrakete mit einer Reichweite von bis zu 4.000 Kilometern gehandelt haben könnte.

(APA/Reuters)

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