Umfrage: Marine Le Pen ist besser in die zweite Wahlrunde gestartet als Emmanuel Macron

Macron-Le-Pen-Duell
Macron-Le-Pen-Duell APA/AFP/LIONEL BONAVENTURE
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Der En-Marche-Kandidat habe sich zu viele Fehler geleistet, sagten die Befragten. Seine Zustimmung sinkt erstmals leicht.

Im entscheidenden Rennen um die französische Präsidentschaft hat die rechtsextreme Kandidatin Marine Le Pen Umfragen zufolge einen deutlich besseren Start hingelegt als ihr Konkurrent Emmanuel Macron. Ein Sieg Macrons bei der Abstimmung am 7. Mai gilt zwar weitgehend als sicher.

Allerdings leistete er sich einige Fehler, die seinem Ansehen in
der Öffentlichkeit schaden könnten, wie eine am Donnerstag
veröffentlichte Umfrage für BFM TV ergab. Demnach sind 50 Prozent
der Befragten der Ansicht, Le Pen sei gut in die zweite
Wahlkampfrunde gestartet. Macron billigten dies nur 43 Prozent zu.
In einer anderen Umfrage sank die Zustimmung zu Macron erstmals seit
dem 17. März unter 60 Prozent. Für ihn würden in der Stichwahl noch
59 Prozent stimmen und für Le Pen 41 Prozent. Am Vortag lag das
Verhältnis noch bei 60 zu 40 Prozent.

Le Pen buhlt um Arbeiter in Macrons Heimatstadt

Am Mittwoch hatten die streikenden Arbeiter einer
Haushaltsgeräte-Firma in Macrons Heimatstadt Amiens den früheren
Wirtschaftsminister ausgebuht, nachdem Le Pen unerwartet wenige
Stunden zuvor bei den Arbeitern aufgetaucht war und sich mit ihnen
fotografieren ließ. Sie habe anders als Macron immer deutlich
Position bezogen, wenn französische Firmen ihre Produktion in
Billigländer verlagern wollten, erklärte ihre Partei. Le Pen
erklärte am Mittwoch, sie würde es als Präsidentin nicht zulassen,
dass das Whirlpool-Werk in Amiens geschlossen werde. Zur Sicherung
des Betriebes würde sie es auch vorübergehend verstaatlichen.

Macron war auch in die Kritik geraten, weil er am Sonntag nach
der von ihm gewonnenen ersten Wahlrunde in einem Pariser
Nobelrestaurant gefeiert hatte und damit nach Ansicht von
Beobachtern den Eindruck verbreitete, er habe den Sieg in der
Stichwahl schon in der Tasche. Für Le Pens Front National eine
Steilvorlage. Die Partei nutzte es, um den früheren Investmentbanker
als Angehörigen einer arroganten Elite zu porträtieren, die den
Kontakt zum Volk verloren habe.

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