Die Bewegung "En-Marche!" nennt sich inzwischen Partei. Die Hälfte der Kandidaten kommen aus der Zivilgesellschaft.
Die politische Gruppierung des künftigen französischen Präsidenten Emmanuel Macron will am Donnerstag ihre Liste mit Kandidaten für die Parlamentswahl im Juni vorstellen. "En Marche!" nennt sich selbst inzwischen eine Partei und will für alle 577 Wahlkreise Kandidaten präsentieren.
Macron hatte angekündigt, jeweils zur Hälfte Frauen und Anwärter
zu berücksichtigen, die nicht aus der Politik kommen. Der
Mitte-Links-Politiker strebt eine Parlamentsmehrheit an, um als
Präsident regieren zu können. Bisher ist "En Marche!" überhaupt
nicht in der Nationalversammlung vertreten.
Am Sonntag wird Macron als jüngster Präsident aller Zeiten das
Amt von Vorgänger Francois Hollande übernehmen. Es wird erwartet,
dass Macron dann sehr rasch eine neue Regierung bilden wird.
Wer wird Premier?
Wer Premierminister wird, ist bisher offen. Im Gespräch sind
unter anderen der konservative Edouard Philippe (46), die liberale
Europaabgeordnete Sylvie Goulard (52) oder der Generalsekretär von
"En Marche!", Richard Ferrand (54).
Manuel Valls, ehemals Premierminister unter Hollande, hatte
angekündigt, als Abgeordneter für "En Marche!" kandidieren zu
wollen. Doch die Polit-Newcomer weigern sich bisher, Valls in ihre
Reihen aufzunehmen. Der 54-Jährige erfülle nicht die Bedingungen,
hieß es am Mittwoch.
Die Regierung des sozialistischen Premiers Bernard Cazeneuve trat
am Mittwochabend zurück und bleibt auf Wunsch Hollandes
geschäftsführend im Amt. Der Verfassungsrat hatte zuvor das
offizielle Wahlergebnis mitgeteilt, wonach Macron die zweite Runde
der Präsidentenwahl am vergangenen Sonntag mit zwei Dritteln (66,1
Prozent) deutlich gewann. Die Rechtspopulistin Marine Le Pen
erreichte 33,9 Prozent.