John Kerry: Vom Loser zum Außenminister

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Einer der einflussreichsten Politiker wird ab 2013 der neue Chef des State Department sein. Künftig wird John Kerry damit bei den wichtigsten Krisen der Welt ein gewichtiges Wort mitzureden haben.

Wien/Washington/dab. Seit Jahren hat er sich um den Job bemüht, nun hat er ihn bekommen: John Kerry, der demokratische Senator aus Massachusetts, wird Außenminister der USA. Künftig wird Kerry damit bei den wichtigsten Krisen der Welt ein gewichtiges Wort mitzureden haben. 2013 werden das insbesondere der Bürgerkrieg in Syrien, der Konflikt um das iranische Atomprogramm und der chinesisch-japanische Inselstreit sein. Und natürlich der Dauerbrenner Palästina, ein Problem, an dem bisher noch alle US-Präsidenten und -Außenminister gescheitert sind.

Dabei stand Kerrys politische Karriere bereits einmal scheinbar vor dem Ende. Doch nach der Niederlage bei der US-Präsidentschaftswahl 2004 gegen den damaligen Amtsinhaber George W. Bush raffte sich der Yale-Absolvent und Vietnam-Veteran wieder auf. Er wurde Mitglied des außenpolitischen Komitees im Senat und bewarb sich schon 2009 für den Posten des Außenministers in Obamas erstem Kabinett.

Erfahren, aber kein Teamspieler

Kerry gilt als äußerst erfahren und hat zu vielen wichtigen politischen Persönlichkeiten wertvolle Beziehungen: unter anderem zu Afghanistans Präsidenten Hamid Karzai oder Israels Premier Benjamin Netanjahu. Er spricht Französisch und ist seit Langem im politischen Geschäft: Seit 1984 sitzt er im US-Senat. Der Stratege Kerry gilt als verschwiegen. Allerdings ist er nicht als guter Teamspieler bekannt, was ihm bei seinem mehreren tausend Mann starken Ressort noch Schwierigkeiten bereiten könnte.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.12.2012)

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