Die kurdische Arbeiterpartei PKK ist dem Aufruf ihres inhaftierten Chefs Öcalan gefolgt und hat die angekündigte Waffenruhe bestätigt.
Die kurdische PKK hat am Samstag offiziell die Waffenruhe bestätigt, zu welcher der inhaftierte PKK-Chef Abdullah Öcalan am Donnerstag aufgerufen hatte. "Wir rufen offiziell und eindeutig die Waffenruhe aus, die am 21. März in Kraft getreten ist", sagte der militärische Oberbefehlshaber der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Murat Karayilan, in einer von der pro-kurdischen Nachrichtenagentur Firat News verbreiteten Videobotschaft.
"Die Guerillakämpfer eines freien Kurdistan werden keine militärische Aktion starten", sagte Karayilan. "Aber wenn unsere Streitkräfte angegriffen werden, werden sie sich selbstverständlich verteidigen." Ein Rückzug der PKK-Verbände von türkischem Gebiet, zu dem Öcalan ebenfalls aufgerufen hatte, könne aber erst erfolgen, wenn von türkischer Seite die Voraussetzungen dafür geschaffen würden.
Der blutige Kampf für einen Kurdenstaat
"Wenn der türkische Staat, Regierung und Parlament, ihrer Verantwortung gerecht werden und die für einen Rückzug nötigen Maßnahmen treffen, wenn sie die nötigen Ausschüsse und Institutionen schaffen, wenn sie die Grundlagen für einen solchen Rückzug legen, dann werden auch wir dies erfüllen", sagte der PKK-Kommandeur. Vorerst werde die PKK abwarten, dass dies geschehe.
Der seit 1999 auf der Insel Imrali inhaftierte Öcalan hatte am Donnerstag die Waffenruhe der PKK ausgerufen. In den Monaten zuvor hatten er und die türkischen Behörden Vorverhandlungen über eine Beendigung des jahrzehntelangen Konfliktes geführt. Seit Beginn des Kurdenkonfliktes 1984 hatte Öcalan bereits mehrfach eine einseitige Waffenruhe ausgerufen - in keinem Fall führte dies zu einem Ende der Kämpfe, in deren Verlauf mehr als 45.000 Menschen starben.
Der türkische Ministerpräsident Erdogan will "unschöne Zwischenfälle" bei dem Rückzug der kurdischen Kämpfer vermeiden. Eine friedliche Lösung des Konflikts scheint greifbar.
Es sei an der "Zeit, die Waffen schweigen zu lassen", sagt der inhaftierte Chef der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans. Die Kämpfer sollen sich aus der Türkei zurückziehen, die Kurden im Gegenzug mehr Rechten erhalten.
Es wäre naiv zu glauben, der türkisch-kurdische Friedensprozess wäre sicher auf Schiene. Der Zug kann jederzeit entgleisen. Aber die Zeichen sind ermutigend.