Nordkorea: "Mein Kampf" als Pflichtlektüre?

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Diktator Kim Jong-un soll seiner Führung Adolf Hitlers Buch zur Lektüre ans Herz gelegt haben, um daraus zu lernen. Pjöngjang dementiert die Berichte südkoreanischer Medien allerdings vehement.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un soll Adolf Hitlers Hetzschrift "Mein Kampf" an ranghohe Mitglieder seiner Staatsführung zur Lektüre verteilt haben. Mit dem Hinweis, dass Hitler es nach dem Ersten Weltkrieg binnen kurzer Zeit geschafft habe, Deutschland wieder aufzubauen, habe Kim zu seinem Geburtstag im Jänner Übersetzungen des Texts ausgegeben, berichteten südkoreanische Zeitungen am Mittwoch unter Berufung auf das von nordkoreanischen Überläufern betriebene Internetportal "New Focus International". Dieses wiederum zitierte einen Vertreter Nordkoreas in China.

Die nordkoreanische Quelle sagte demnach, Kim habe seinem Führungszirkel empfohlen, "Mein Kampf" zunächst "ausführlich zu studieren" und dann "praktische Lehren daraus zu ziehen". Zudem habe er darauf verwiesen, welche Rolle Hitler in seiner Schrift dem Sport beimesse, der den Zusammenhalt in Nazi-Deutschland verstärkt habe und daher auch in Nordkorea stärker gefördert werden solle.

Regime reagiert mit Todesdrohung

Die nordkoreanische Führung wies den Bericht verärgert zurück und drohte den Autoren mit dem Tod. Man sei entschlossen "den verachtenswerten menschlichen Abschaum, der solchen Verrat begeht, physisch zu beseitigen", erklärte die Polizei laut der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA.

(APA/AFP)

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