Zuckerberg: "Regierung hat es vermasselt"

Mark Zuckerberg, Facebook's co-founder and chief executive speaks during a Facebook press event in Menlo Park in this file photo
Mark Zuckerberg, Facebook's co-founder and chief executive speaks during a Facebook press event in Menlo Park in this file photoREUTERS
  • Drucken

Der Facebook-Chef kritisierte den Umgang Washingtons mit dem Abhörskandal. Das sei schlechte Publicity für sein Unternehmen. Er forderte eine stärkere Aufklärung durch die Regierung.

Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat die Internetspionage durch den US-Geheimdienst NSA ungewöhnlich scharf kritisiert. "Ich denke, die Regierung hat es vermasselt", sagte er auf einer Technologiekonferenz in San Francisco. Als Regierungsvertreter erklärt hätten, man spioniere keine Amerikaner aus, sei das für ein weltweit tätiges Unternehmen wie Facebook nicht gerade hilfreich gewesen. "Das war echt übel."

"Es ist mein Job und der von Facebook, alle zu schützen, die Facebook nutzen", sagte Zuckerberg. Er wünsche sich, dass die Regierung von sich aus mehr dazu beitrage, die Sache aufzuklären. Facebook und andere Internetkonzerne wie Yahoo, Microsoft und Google fordern in der Öffentlichkeit und mit Klagen vor einem Geheimgericht, dass sie den Umfang der geheimdienstlichen Anfragen bekanntgeben dürfen. Die Internetfirmen fürchten einen Vertrauensverlust bei den Nutzern und damit letztlich geschäftliche Einbußen.

"Wenn Du Dich nicht fügst, ist es Landesverrat", hatte Yahoo-Chefin Marissa Mayer zuvor auf der gleichen Konferenz gesagt, die von der Technologie-Website TechCrunch veranstaltet wurde. "Wir halten bei Anfragen dagegen", versicherte sie. Mayer zeigte sich bei dem Thema aber insgesamt zurückhaltender als Zuckerberg.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Zuckerberg sieht Vertrauen Internet
Internet

NSA: Zuckerberg sieht Vertrauen in Internet erschüttert

Der Facebook-Chef sagt, dass Nutzer Internet-Firmen seit dem Bekanntwerden des Spähprogramms nicht mehr vertrauen und fordert Transparenz.
gibt ihre Daten Israel
Internet

NSA gibt ihre Daten an Israel weiter

Auch ungefilterte Mails von US-Bürgern werden weitergeleitet. Das berichtet der britische „Guardian“ unter Berufung auf Ex-NSA-Mitarbeiter Edward Snowden.
Außenpolitik

NSA teilt Rohdaten mit Israel

Der US-Nachrichtendienst übermittelt die abgefangenen Kommunikationsdaten dem israelischen Geheimdienst. Laut US-Geheimdienstkreisen gab es dagegen Bedenken.
Google US Geheimdienste
New Articles

Google will US-Geheimdienste verraten dürfen

US-Internetkonzerne wollen verraten, wenn Geheimdienste Daten fordern, um das Vertrauen ihrer Kunden zu stärken. Die NSA-Affäre bescherte alternativen Mail-Anbietern aus Deutschland einen Boom. Viel sicherer sind sie nicht.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.