Grenzen dicht: Maschendraht und Mauern gegen Flüchtlinge
So wie US-Präsident Trump an der Grenze zu Mexiko die massive Mauer ausbauen will, sind weltweit schon Millionen Menschen auf diese Weise getrennt.
26.01.2017 um 11:42
Schlupfloch in das Eldorado USA: Diese Einwanderer aus Mexiko gelangen durch ein Loch in der Grenzmauer in die Vereinigten Staaten. Mehr als ein Drittel der rund 3100 Kilometer langen Grenze zu Mexiko ist mit Zäunen, Mauern, Stacheldraht oder Pfostenreihen befestigt, 21.000 Grenzschützer patrouillieren am Boden, aus der Luft kontrollieren Hubschrauber und Drohnen das Geschehen. Damit sollen illegale Einwanderer sowie Drogen- und Waffenschmuggler aus dem Land gehalten werden. Die Pläne des US-Präsidenten Donald Trump, die Mauer auszubauen, sorgen in Mexiko für Protest.
imago/ZUMA Press
Schnell läuft die Flüchtlingsfamilie weg, bevor die ungarische Polizei sie erwischen kann. 175 Kilometer lang ist der Behelfszaun aus Stacheldraht an der serbischen Grenze, der die Einreise illegaler Flüchtlinge nach Ungarn unterbinden soll. Bald wird er durch einen vier Meter hohen Zaun ersetzt werden. Doch während EU-Spitzen gegen die ungarische Grenzsperre Sturm laufen, sind die Schutzanlagen weltweit nichts Neues.
(c) REUTERS (BERNADETT SZABO)
So versuchen etwa diese afrikanischen Flüchtlinge in die nordafrikanische Exklave Melilla zu gelangen. Von 1993 an hat Madrid die spanischen Territorien Ceuta und Melilla in Marokko zu Festungen ausgebaut. Sechs Meter hohe Stacheldrahtzäune sollen auf rund 20 Kilometern Länge Flüchtlinge aus Afrika daran hindern, auf EU-Territorium zu gelangen.
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Zur Sicherung seiner 200 Kilometer langen EU-Außengrenze setzt Griechenland nicht nur Patrouillenboote auf dem Grenzfluss Evros ein. 2013 hat Athen auch seine Landgrenze zur Türkei mit einem gut zehn Kilometer langen Zaun gesichert, um afrikanische und asiatische Flüchtlinge von einer illegalen Einreise abzuhalten.
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Auch Bulgarien verstärkte 2014 seine Grenze zur Türkei durch einen 30 Kilometer langen und 3 Meter hohen Stacheldrahtzaun. Grenzpolizisten sichern das Gebiet im Südosten des Landes zusätzlich. Damit sollten besonders Flüchtlinge aus dem Nahen- und Mittleren Osten vom Grenzübertritt abgehalten werden.
APA/AFP/DIMITAR DILKOFF
Die wohl bekannteste Grenzsicherungsanlage Europas ist aber die Berliner Mauer. 1961 begann die DDR wollte mit dem Bau, um ihr wirtschaftliches Ausbluten zu verhindern. Über Berlin waren bis 1961 rund 1,6 Millionen Ostdeutsche in den Westen gegangen. Erst nach mehr als 28 Jahren am 9. November 1989 fiel das Symbol der deutschen Teilung. Hier der Mauerfall beim Brandenburger Tor.
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Ein palästinensischer Friedensaktivist klettert auf die umstrittene Befestigung an der Grenze zum Westjordanland. Zum Schutz vor Anschlägen errichtet Israels Armee seit 2003 Sperrzäune und bis zu acht Meter hohe Mauern. Kritiker werfen Israel vor, mit den mehr als 700 Kilometer langen Anlagen einseitig die Grenzen eines künftigen Staates Palästina zu ziehen. Mit einer neuen Anlage an der Grenze zu Jordanien, die von den Golanhöhen bis zum Roten Meer führen soll, will Israel außerdem Flüchtlinge, Schmuggler und Extremisten abhalten.
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"Friedenslinien" in Belfast: Trotz des offiziellen Friedensabkommens von 1998 gibt es allein in der nordirischen Hauptstadt weiterhin rund 100 Zäune und Mauern zwischen Stadtteilen pro-irischer Katholiken und pro-britischer Protestanten. Die seit 1969 immer wieder erweiterten "Friedenslinien" ("peace lines" oder "peace walls") sollen vor Anschlägen schützen und Sicherheit geben.
PAUL FAITH
Das ölreiche Saudiarabien sichert seine rund 4500Kilometer langen Landgrenzen mit Mauern, Zäunen, Wachtürmen,Nachtsichtkameras und Radaranlagen gegen Drogen-, Waffen- und Tierschmuggel - und mittlerweile auch gegen die Terroristen des IS und von al-Qaida.
(c) REUTERS (� FAISAL NASSER / Reuters)
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