"Unnütze Kreuzfahrt": Journalisten nach Dreiergipfel sauer

Die internationale Presse war mit den Arbeitsbedingungen auf der Garibaldi nicht zufrieden.
Die internationale Presse war mit den Arbeitsbedingungen auf der Garibaldi nicht zufrieden.REUTERS
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Über 150 Medienvertreter verbrachten 15 Stunden auf dem Flugzeugträger "Garibaldi". Die Übertragung von Daten funktionierte kaum.

Die schlechten Arbeitsbedingungen für Journalisten bei dem Gipfeltreffen der drei Regierungschefs aus Italien, Frankreich und Deutschland am Montag hat auch noch am Dienstag für Ärger bei den Medienvertretern gesorgt. Die Übertragungsmöglichkeiten auf dem Schiff, auf dem die Pressekonferenz stattfand, seien sehr schlecht gewesen.

Auf dem Flugzeugträger "Garibaldi" vor der italienischen Insel Ventotene funktionierten Telefone nicht, Texte, Bilder, Fernsehbeiträge konnten nicht gesendet werden. "So schlechte Arbeitsbedingungen habe ich noch nirgends erlebt", klagte der Korrespondent der "Financial Times", der aus Brüssel angereist war.

Rückkehr um 2 Uhr in der Nacht

"Ich hoffe, ihr habt eure Probleme mit dem Wi-Fi lösen können", sagte der italienische Regierungschef Matteo Renzi, der Organisator der Pressekonferenz auf dem Marineschiff. Für Renzi könnte die Veranstaltung vor hübscher Kulisse einen Bumerang-Effekt haben. Die Vereinigung der ausländischen Presse erwägt eine offizielle Beschwerde beim Palazzo Chigi, dem Regierungssitz. Und italienische Zeitungen fragten, warum man so viel Geld für eine "unnützeKreuzfahrt" ausgeben müsse, nur damit schöne Bilder entstehen, aber niemand richtig berichten könne. Die "Garibaldi" mit den insgesamt mehr als 150 Medienvertretern kam erst gegen 2 Uhr in der Nacht im Hafen von Neapel an.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Presse schlechte Arbeitsbedingungen von der Regierung in Rom geboten werden: Beim Treffen von Renzi und Merkel vor eineinhalb Jahren in Florenz unter der David-Statue von Michelangelo, gab es zwar gute Fotomotive - aber ebenfalls kein Wi-Fi. Direkt nach dem Treffen wurden die Journalisten aus dem Museum geworfen, weil die Galerie wieder öffnen wollte.

(APA/dpa)

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