"Ole, Ole, Ole - er ist weg." Die Exil-Kubaner von Little Havanna feiern den Tod des Revolutionsführers.
30.12.2016 um 14:04
Nirgendwo war Fidel Castro so verhasst wie in Miami. Im Viertel Little Havanna leben Kubaner und ihre Familien, die vor der sozialistischen Revolution in ihrer Heimat geflohen sind.
Reuters
Nach der Todesnachricht aus Kuba herrscht dort ausgelassene Stimmung. "Freiheit, Freiheit" rufen die Menschen vor dem Restaurant Versailles in Miami. "Es lebe das freie Kuba" und "Ole, Ole, Ole - er ist weg."
Reuters
Die Exil-Kubaner in Little Havanna feiern den Tod von Revolutionsführer Fidel Castro. "Was für eine Freude. Viele Jahre haben wir darauf gewartet", sagt Richard Sixto der Deutschen Presse-Agentur. "Jedem schlägt einmal die Stunde und jetzt hat sie ihm geschlagen."
(c) REUTERS
Nirgendwo sonst war Fidel Castro so verhasst wie in der kubanischen Exil-Gemeinde in Florida. Es sind Menschen, die die Karibikinsel wegen der Repressalien der sozialistischen Regierung verlassen haben.
Reuters
Sie haben ihre Heimat, Hab und Gut, ihre Verwandten zurückgelassen. Am Samstag schwenken sie kubanische Flaggen, singen und fahren hupend in Autokorsos durch die Straßen.
Reuters
"Ich feiere mit Champagner. Den habe ich schon kalt gestellt", sagt Silvia Napoles. 1961 ist sie vor den Castros geflohen und in die USA gekommen.
Reuters
In der Calle Ocho (8. Straße) im Herzen von Little Havanna hält Henry Marinello ein Pappschild in die Höhe. "Che, Fidel, Raul. Einer fehlt noch", ist darauf zu lesen.
Reuters
Die Namen von Che Guevara und Fidel Castro sind bereits durchgestrichen, der von Raul Castro ist noch frei. "Es fehlt nur noch Raul. Wenn Raul stirbt, werde ich noch mehr feiern, weil dann die drei Mörder tot sind", sagt Marinello.
Reuters
Die Exil-Kubaner in Miami haben die US-Regierung stets zu einer harten Linie gegen Havanna gedrängt. Während des Kalten Krieges wurden dort auch immer wieder Anschlagspläne gegen den Revolutionsführer geschmiedet.
Reuters
Welche Haltung der künftige US-Präsident Donald Trump gegenüber Kuba hat, ist noch unklar. "Ich glaube, hier wird sich nicht viel verändern, aber dort gibt es jetzt mehr Hoffnung", sagt der Tätowierer Noe "Tattoo" mit Blick auf Kuba, das er vor fünf Jahren verlassen hat. "Fidel Castro war eine Ikone, die alle gefürchtet haben. Nachdem er gestorben ist, werden die Menschen die Angst verlieren."
(c) REUTERS
Auch Julio Sixto glaubt, dass der Tod von Fidel Castro den Kubanern mehr Freiheit bescheren wird. "Raul Castro und seine Unterstützer werden sich aber an die Macht klammern. Sie sind eine Minderheit, aber sie verfügen über die Macht der Gewalt", sagt der Exil-Kubaner, der schon seit 54 Jahren in Miami lebt.
(c) REUTERS
"Nur wenn das Volk zu Tausenden auf die Straße geht, wird es einen Wechsel in Kuba geben. Erst wenn diese ganze Kamarilla der Alten tot ist, ist Kuba frei."
Reuters
Exil-Kubaner feiern Castros Tod
Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.