"Vom Himmel herabsteigen": Skandal in Japan um Beamtenkarrieren

Symbolbild: Blick auf Tokio
Symbolbild: Blick auf Tokio APA/EPA
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Das Erziehungsministerium soll einem hohen Beamten zu einem lukrativen "Pensions-Job" an einer Tokioter Elite-Universität verholfen haben.

In Japan sorgt ein Skandal um staatliche Vermittlung von lukrativen Jobs für pensionierte Spitzenbeamte für Schlagzeilen. Die Regierung entließ am Freitag Vize-Erziehungsminister Kihei Maekawa, nachdem bekanntgeworden war, dass sein Ministerium einem hohen Beamten zu einem lukrativen "Pensions-Job" an einer Tokioter Elite-Universität verholfen haben soll.

Das Ministerium soll laut Medienberichten versucht haben, die unerlaubte staatliche Einflussnahme zu vertuschen. Der Fall zeigt, dass die traditionelle Praxis des "amakudari" (wörtlich: "vom Himmel herabsteigen"), also das Überwechseln von Beamten im höheren Staatsdienst in Privatunternehmen, trotz Reformmaßnahmen noch immer verbreitet ist. Regierungschef Shinzo Abe nahm den Skandal im Erziehungsministerium zum Anlass, alle Ministerien und Behörden überprüfen zu lassen.

Zwar gilt Japan, die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, als eines der am wenigsten korrupten Länder der Erde. Umstritten ist jedoch die Praxis des "amakudari", bei der ranghohe Spitzenbürokraten nach ihrer Pensionierung und einer gesetzlich vorgeschriebenen Ruhepause von zwei Jahren einen lukrativen Job in der Privatwirtschaft landen. Beamtenkarrieren enden in Japan oft schon mit Anfang 50.

(APA/dpa)

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