Trump und Merkel - ein erster Kontakt

Donald Trump und Angela Merkel - zwei unterschiedliche Charaktere telefonieren.
Donald Trump und Angela Merkel - zwei unterschiedliche Charaktere telefonieren.(c) APA/AFP/JIM WATSON/JOHN MACDOUGALL (JIM WATSON JOHN MACDOUGALL)
  • Drucken

US-Präsident Donald Trump will am Samstag gleich mit mehreren Staatschefs telefonieren. Die deutsche Kanzlerin mahnt die EU zur Geschlossenheit gegenüber den USA.

Der neue US-Präsident Donald Trump und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wollen am Samstag erstmals nach Trumps Amtsübernahme miteinander in direkten Kontakt treten. Ein Telefonat des Präsidenten mit der Kanzlerin sei geplant, teilte der Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, am Freitag mit. Trump hatte Merkel wegen ihrer Flüchtlingspolitik wiederholt hart kritisiert.

Das Weiße Haus hatte zuvor mitgeteilt, dass Trump am Samstag auch erstmals seit seinem Amtsantritt mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefonieren will. Dem Vernehmen nach ist auch ein Gespräch mit dem französischen Präsidenten Francois Hollande geplant.

Merkel appelliert an EU

Die deutsche Kanzlerin hat die verbliebenen 27 EU-Staaten aufgerufen, angesichts der populistischen Herausforderung durch den neuen US-Präsidenten Donald Trump zusammenzustehen. Um bestehen zu können, müssten die 27 EU-Staaten ohne Großbritannien sehr eng zusammenstehen und verteidigen, was Europa ausmache, sagte Merkel am Freitag. Dazu gehörten freier Handel und freie Demokratien.

"Wir rufen alle Institutionen und Mitgliedstaaten (...) auf, dies auch deutlich zu machen", forderte Merkel vor einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Francois Hollande in Berlin. "Jeder muss wissen, dass damit Verantwortung und Pflichten verbunden sind. Wir brauchen eine EU, die entschlossen und schnell handelt und das, was wir beschließen, auch einhält."

"Wir sehen, dass sich die globalen Rahmenbedingungen dramatisch und schnell ändern", sagte Merkel mit Blick auf die ersten Amtshandlungen des US-Präsidenten, der unter anderem das Freihandelsabkommen TPP aufgekündigt hat, eine Mauer zu Mexiko bauen und diese durch eine 20-prozentige Strafsteuer auf alle Importe aus dem südlichen Nachbarland finanzieren will.

Hollande: "Sind stärkter gemeinsam"

Hollande äußerte sich ähnlich. "Wir sind stärker und solidarischer, wenn wir gemeinsam handeln", mahnte er. Denn es gebe Herausforderungen etwa durch die neue US-Regierung. Er erwähnte etwa deren protektionistische Tendenzen. Die Europäer müssten sich eng abstimmen, um ihre Werte und Interessen zu verteidigen. Dies strebe man etwa auf dem informellen EU-Gipfel in Malta kommende Woche und dann zum 60. Jahrestag der Römischen Verträge im März an.

(APA/AFP/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.