Langsam kehrt das Leben in den befreiten Osten der irakischen Stadt Mossul zurück. Iraks Armee bereitet den Angriff auf die IS-Bastionen in Westmossul vor. Ein Lokalaugenschein.
Der Kreisverkehr im Zentrum von Ostmossul ist ein Symbol für die Lage in den Stadtteilen, die Iraks Armee von den Jihadisten des Islamischen Staates (IS) zurückerobert hat. Der oberste Teil eines der Häuser am Saidadi al-Jamila-Platz – dem „Platz der schönen, eleganten Dame“ – ist von Artilleriebeschuss zerstört und erinnert weder an eine Dame noch an Eleganz. Vor dem Haus bietet aber ein Gemüsehändler schon wieder enthusiastisch seine Waren feil. Auf der anderen Seite hat ein bekanntes Kebabrestaurant wieder geöffnet. Ein Verkäufer schneidet für die Kunden Fleischstücke vom Spieß.
Am dicht befahrenen Kreisverkehr versucht ein Verkehrspolizist verzweifelt, Ordnung zu schaffen. Kurzum: Nach mehr als zwei Jahren unter Kontrolle des IS und vier Monaten Krieg kehrt das normale Leben langsam zurück. Das gilt zumindest für den Teil der Stadt Mossul, der am östlichen Ufer des Tigris liegt. Auf der anderen Seite herrscht immer noch der IS.