Mehrere Verletzte bei Demonstration für Wahlreform in Bagdad

Proteste in Bagdad
Proteste in Bagdad(c) Screenshot: Twitter
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In der irakischen Hauptstadt demonstrierten tausende Anhänger des schiitischen Klerikers Moktada al-Sadr. Einige sollen versucht haben, die Absperrungen zu durchbrechen.

Bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften im Zentrum der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Samstag mehrere Menschen verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, demonstrierten tausende Anhänger des schiitischen Klerikers Moktada al-Sadr zunächst friedlich für eine Wahlreform vor den Provinzwahlen im September.

Dann hätten jedoch einige Demonstranten versucht, die Absperrung zur hochgesicherten Grünen Zone zu durchbrechen, woraufhin die Polizei Tränengas und Gummigeschosse eingesetzt habe.

Der Polizei zufolge wurden mindestens elf Menschen verletzt, Dutzende weitere klagten über Atembeschwerden. AFP-Reporter sahen Verletzte in der Menge, auf TV-Bildern waren mindestens zwei Menschen mit schweren Kopfverletzungen zu sehen. Die Demonstranten forderten die Bildung einer unabhängigen Wahlkommission sowie eine Reform, die kleineren Parteien den Einzug in Institutionen erleichtert. Viele Menschen schwenkten irakische Flaggen.

Bilder von den Protesten:

Al-Sadr hatte den Demonstranten geraten, sich den Absperrungen zur Grünen Zone zu nähern, um ihren "Forderungen Nachdruck zu verleihen". In einer Erklärung riet er seinen Anhängern zudem, bis zum Sonnenuntergang auf den Straßen zu bleiben. In der Grünen Zone haben die jetzige Wahlkommission und zahlreiche weitere Institutionen ihren Sitz.

Schon im vergangenen Jahr gab es immer wieder Demonstrationen von Anhängern al-Sadrs für politische Reformen. Die Menschen verlangten eine tiefgreifende Veränderung des politischen Systems, das durch Korruption und Freunderlwirtschaft geprägt ist.

Al-Sadr rief Regierungschef Haider al-Abadi auf, auf die Anti-Korruptions-Proteste zu reagieren. Die geforderten Reformen müssten "umgehend" angegangen werden. Der Ministerpräsident müsse "auf die Stimme Volkes hören und die Korrupten entfernen", erklärte der populäre Geistliche.

(APA)

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