Trumps geheimer Friedensplan für die Ukraine

Donald Trump
Donald TrumpAPA/AFP/Gregg Newton/NICHOLAS KA
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Hinter dem Vorstoß soll einem Bericht zufolge Anwalt Michael Cohen stecken. Ein Mitwirkender an dem Plan will über "Beweise für die Korruption des ukrainischen Präsidenten verfügen". Kiew reagiert empört.

Das Team von US-Präsident Donald Trump arbeitet nach Informationen der "New York Times" an einem Friedensplan für die Ukraine, der nicht über die üblichen diplomatischen Wege zustande gekommen ist. Der Plan sei Trump von seinem Anwalt Michael Cohen überreicht worden, der seit 2007 das Vertrauen des Immobilien-Milliardärs genieße, berichtete die Zeitung in ihrer Sonntagsausgabe.

Zu den Mitwirkenden zähle der ukrainische Abgeordnete Andrij Artemenko. Dieser habe angegeben, er verfüge über "Beweise für die Korruption des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko", heißt es in dem Zeitungsbericht. Darüber hinaus sagte Artemenko, seine Vorhaben würden von Mitarbeitern des russischen Präsidenten Wladimir Putin unterstützt.

"Grobe Verletzung" der Verfassung

Der ukrainische Botschafter in den USA, Waleri Schali, teilte der "New York Times" mit, er betrachte das Erstellen des Friedensplans als "grobe Verletzung" der ukrainischen Verfassung. Solche Vorhaben könnten nur von jemandem vorangetrieben werden, der "offen oder verdeckt die russischen Interessen vertritt", fügte Schali hinzu.

Der Anwalt Cohen ist mit einer Ukrainerin verheiratet. Er lebt in einem Gebäude Trumps in Manhattan. In dem Konflikt in der Ostukraine wurden in den vergangenen drei Jahren rund 10.000 Menschen getötet. Prorussische Aufständische haben im Osten des Landes die Republiken Luhansk und Donezk ausgerufen.

Das nach internationalen Verhandlungen zustande gekommene Minsker Abkommen vom Februar 2015 sieht zur Überwindung des Konflikts unter anderem einen Waffenstillstand, den Abzug schwerer Waffen von der Front und Kommunalwahlen in den von den Aufständischen kontrollierten Gebieten vor. Die Minsker Vereinbarungen wurden im sogenannten Normandie-Format zwischen der Ukraine und Russland mit Unterstützung Deutschlands und Frankreichs ausgehandelt.

Berlin rügt Russland

Am Montag übte Deutschland scharfe Kritik an Russland: Mit der Anerkennung der Separatistenpässe habe der Kreml das Abkommen verletzt.

--> Bericht in der "New York Times"

(APA)

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