Russland weist Vorwüfe zu Putschversuch in Montenegro zurück

Ist der montenegrinische Regierungschef Milo Djukanovic tatsächlich einem Mordversuch entgangen?
Ist der montenegrinische Regierungschef Milo Djukanovic tatsächlich einem Mordversuch entgangen?(c) REUTERS (Stevo Vasiljevic)
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Montenegro wirft Russland vor, in eine Verschwörung gegen den damaligen Ministerpräsidenten Djukanovic verstrickt zu sein. Der Kreml dementiert.

Russland hat Vorwürfe aus Montenegro zurückgewiesen, russische staatliche Stellen seien in einen Putschversuch im Oktober gegen seinen damaligen Regierungschef verwickelt gewesen. Der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, nannte die Anschuldigungen am Montag in Moskau absurd.

Der montenegrinische Sonderstaatsanwalt Milivoje Katnic hatte am Sonntag erklärt, die Führung in Moskau sei in eine mutmaßliche Verschwörung verstrickt gewesen, die den Sturz des damaligen Ministerpräsidenten Milo Djukanovic zum Ziel gehabt habe. Es habe den Plan gegeben, einen prorussischen Oppositionspolitiker an die Macht zu bringen und die Integration Montenegros in die Nato zu unterlaufen. "Wir wissen jetzt, dass staatliche russische Stellen beteiligt waren", sagte Katnic dem Fernsehsender Prva. Es sei Sache des russischen Staates, das aufzuklären.

Präsidialamtssprecher Peskow sprach von schwerwiegenden Vorwürfen Montenegros, die nicht belegt seien. Russland mische sich nicht in die inneren Angelegenheiten Montenegros ein.

20 Festnahmen in Serbien

In dem kleinen Land an der Adria wurde am 16. Oktober 2016 ein neues Parlament gewählt, Djukanovics Demokratische Partei der Sozialisten (DPS) ging einmal mehr als Siegerin hervor. Am selben Tag wurden 20 Personen aus dem Nachbarland Serbien festgenommen, die ein Attentat auf Djukanovic und einen Putsch geplant haben sollen.

Russland ist traditionell ein enger Verbündeter Serbiens. In Montenegro wirft die Opposition Djukanovic vor, den Vorfall erfunden zu haben, um seine Macht zu erhalten. Djukanovic war mehr als 20 Jahre mit kurzen Unterbrechungen an der Macht - als Ministerpräsident oder als Präsident. Nach der Oktober-Wahl wurde der Djukanovic-Vertraute Dusko Markovic Regierungschef. Montenegro ist EU- und vor allem Nato-Kandidat, was Moskau ein Dorn im Auge ist.

(APA/Reuters)

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