Trump ernennt Ex-General zum neuen Nationalen Sicherheitsberater

McMaster und Trump in Palm Beach.
McMaster und Trump in Palm Beach.REUTERS
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Die Bestellung von Herbert Raymond McMaster ist überraschend: Er ist wegen seiner Bereitschaft zur Kritik bekannt. Das "Time"-Magazin listete ihn 2014 als eine der 100 einflussreichsten Menschen der Welt.

US-Präsident Donald Trump greift bei der Besetzung eines hochrangigen Postens erneut auf das Militär zurück: Neuer Nationaler Sicherheitsberater werde Generalleutnant Herbert Raymond McMaster, erklärte Trump am Montag in West Palm Beach in Florida. Die Ernennung kommt für einige Experten überraschend, da der Veteran des ersten Irak-Kriegs dafür bekannt ist, Autorität infrage zu stellen. Trump muss den Posten neu besetzen, nachdem Generalleutnant Michael Flynn wegen möglicherweise strafbarer Kontakte zum russischen Botschafter zurücktreten musste. Trumps Favorit, Vize-Admiral Robert Harward, hatte anschließend die Stelle abgelehnt.

Trump sagte, McMaster habe enormes Talent und enorme Erfahrung. Der hochdekorierte Soldat wird als fähiger, überzeugender Anführer und erfahrender Kämpfer beschrieben. Er ist zudem ein Spezialist der Widerstandsbekämpfung. Dem kahlköpfigen Mann wird an die Adresse der ihm unterstellten Soldaten im Irak das Zitat zugeschrieben: "Jedes Mal, wenn Ihr einen Iraker respektlos behandelt, arbeitet Ihr für den Feind."

Einflussreiche Stelle für US-Außenpolitik

McMaster ist ein dekorierter und hoch angesehener Absolvent der Militärakademie West Point, der an der University of Northern Carolina in US-Geschichte promovierte. Bekannt wurde er 1997 durch ein Buch zum Vietnam-Krieg, in dem er mit der damaligen politischen und militärischen Führung hart ins Gericht ging. Der als "H.R." bekannte 54-Jährige wurde 2014 vom Magazin "Time" als einer der 100 einflussreichsten Menschen aufgelistet, unter anderem wegen seiner Bereitschaft zur Kritik. Seine Haltung führte dazu, dass er bei der Beförderung zum Brigadegeneral zunächst zweimal übergangen wurde. Die neue US-Regierung hat seit ihrem Antritt am 20. Januar ihrerseits zum Teil scharf auf Kritik reagiert.

Der Nationale Sicherheitsberater der USA ist ein unabhängiger Berater des Präsidenten und muss nicht wie etwa die Minister vom Senat bestätigt werden. Der genaue Aufgabenbereich wird von Regierung zu Regierung unterschiedlich geregelt. Allerdings nimmt der Berater zusammen mit den Chefs des Außenministeriums, des Verteidigungsministeriums und der diversen Nachrichtendienste an den Sitzungen des Nationalen Sicherheitsrates teil und kann damit Einfluss auf die amerikanische Außenpolitik nehmen.

Im Jahr 2008 interviewte der damalige "Presse"-Redakteur Thomas Seifert, heute bei der "Wiener Zeitung", McMaster im Irak. Dabei entstand folgendes Video:

(APA/dpa/Reuters)

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