China könnte im Südchinesischen Meer Raketen stationieren

Aufgeschüttete Insel am Mischief Riff.
Aufgeschüttete Insel am Mischief Riff.U.S. Navy/Handout via Reuters/File
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China habe auf künstlichen Inseln in der umstrittenen Region Gebäude errichtet, auf denen Flugabwehrraketen installiert werden können, heißt es aus US-Kreisen.

China hat nach US-Erkenntnissen auf mehreren künstlichen Inseln im Südchinesischen Meer Gebäude errichtet, in denen offensichtlich Flugabwehrraketen mit großer Reichweite stationiert werden können. Die Betonbauten auf den Riffen Subi, Mischief und Fiery Cross verfügten über einfahrbare Dächer, sagten zwei US-Behördenmitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters.

Dies könne als militärische Eskalation gewertet werden. Ein Geheimdienstvertreter sagte, die Gebäude seien jenen ähnlich, in denen Raketenbatterien untergebracht seien. Dem zweiten Insider zufolge sind die Gebäude offensichtlich 20 Meter lang und 10 Meter hoch.

Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums erklärte, die Regierung in Washington dringe weiter darauf, dass das Südchinesische Meer nicht militarisiert werden dürfe. Die chinesische Botschaft in Washington reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage.

Die Volksrepublik erhebt Ansprüche auf fast das gesamte Südchinesische Meer und streitet deswegen seit Jahren mit Anrainerstaaten. Für Konflikte sorgt auch der Bau künstlicher Inseln, die etwa über Landebahnen verfügen. Die neue US-Regierung von Präsident Donald Trump hat das Vorgehen als illegal kritisiert. Die neuesten Erkenntnisse dürften die Frage aufwerfen, ob und wie die USA reagieren.

US-Außenminister Rex Tillerson sagte kurz vor seinem Amtsantritt im Jänner, China sollte der Zugang zu den künstlichen Inseln verwehrt werden. Später schlug er versöhnlichere Töne an. So betonte er zuletzt in einem Telefonat mit dem wichtigsten Diplomaten der Volksrepublik, Yang Jiechi, die Bedeutung konstruktiver Beziehungen, wie das Außenamt am Dienstag in Washington mitteilte. Bereits am Freitag hatte Tillerson erstmals seinen Kollegen Wang Yi getroffen.

(APA/Reuters)

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