Erdogan plant Wahlkampfauftritt in Europa

TURKEY-POLITICS-VOTE
TURKEY-POLITICS-VOTEAPA/AFP/OZAN KOSE
  • Drucken

Der türkische Präsident gab jedoch noch keine Details bekannt. Der Besuch werde jedoch vor dem Referendum Mitte April erfolgen.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan plant nach eigenen Angaben einen baldigen Auftritt in Europa - und zwar noch bevor Mitte April in seiner Heimat über das umstrittene Präsidialsystem abgestimmt wird. Details nannte er in einem am Mittwochabend live ausgestrahlten Interview im staatlichen Sender TRT nicht. Erdogan appellierte an die Millionen im Ausland lebende Türken, wählen zu gehen - egal, welche "Hindernisse" es gebe.

Die Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei sind unter anderem wegen der Absage von Auftritten türkischer Minister in Deutschland auf einem Tiefpunkt. Am Sonntag hatte Erdogan Deutschland deswegen "Nazi-Praktiken" vorgeworfen. Erdogan sagte mit Blick auf die im Ausland lebenden Wahlberechtigten: "Ich wünsche mir sehr, mit ihnen zusammenzutreffen." Die Bemühungen diesbezüglich dauerten an. Bereits im Februar hatte Ministerpräsident Binali Yildirm bei einem Auftritt in Nordrhein-Westfalen gesagt, dass auch Erdogan nach Europa kommen wolle.

Besuch noch vor Referendum

2014 war Erdogan - damals noch Ministerpräsident - im Präsidentschaftswahlkampf auch in Wien vor hier lebenden Türken aufgetreten. Er wurde von rund 13.500 Anhängern stürmisch bejubelt, die er als "Kara Mustafa Paschas Enkel und Erben" bezeichnete. Unter Großwesir Kara Mustafa war Wien 1683 zum zweiten Mal erfolglos von den Osmanen belagert worden.

Die von Erdogan vorgeschlagene Verfassungsreform würde ihm viel mehr Macht bescheren und das Parlament schwächen. Über das Vorhaben wird am 16. April per Referendum abgestimmt.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Präsident Recep Tayip Erdoğan
Außenpolitik

Erdoğan an EU-Türken: „Macht Kinder“

Der Staatschef will Einfluss der in Europa lebenden Türken ausweiten. Innenminister droht damit, „Zehntausende Flüchtlinge“ nach Europa zu schicken.
Türkische Zeitung zeigt Merkel als weiblichen Hitler.
Konflikt-EU-Türkei

Türkische Zeitung zeigt Angela Merkel als "Frau Hitler"

Üble Fotomontage eines regierungsnahen türkischen Boulevardblattes samt Anmerkung "hässliche Tante". Berlin will sich dennoch nicht reizen lassen.
Rückführung von Flüchtlingen aus Europa in die Türkei
Außenpolitik

Hilfsorganisationen: Türkei-Flüchtlingspakt verursacht "immenses Leid"

Der Pakt zwischen der EU und der Türkei dürfe nicht als Vorlage für weitere Abkommen mit anderen Ländern dienen, heißt es in einem gemeinsamen Bericht von Hilfsorganisationen.
Archivbild: In Griechenland sitzen immer noch Tausende Flüchtlinge fest (Archivbild aus dem Vorjahr)
Europa

Ankaras Drohung, den Flüchtlingspakt aufzukündigen, geht ins Leere

Wieder einmal warnt die Türkei davor, das Flüchtlingsabkommen aufzukündigen und die EU mit Migranten zu überschwemmen. Die Folgen wären aber überschaubar.
Cavusoglu bei einem Wahlkampfauftritt
Türkei

Türkischer Außenminister: "Bald Religionskrieg in Europa"

„Schande, EU!“: Präsident Erdoğan und Außenminister ?avuşoğlu beschwören einen Konflikt zwischen „Kreuz und Halbmond“.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.