US-Umweltchef: CO2 kein Hauptverursacher der Erderwärmung

Scott Pruitt ist eine Vertrauter der Kohle- und Ölindustrie.
Scott Pruitt ist eine Vertrauter der Kohle- und Ölindustrie.REUTERS/Joshua Roberts
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Der neue Chef der US-Umweltbehörde EPA, Scott Pruitt, zweifelt an der Rolle von CO2 am Klimawandel. Der Kongress soll jetzt darüber entscheiden.

Der neue Chef der US-Umweltbehörde EPA, Scott Pruitt, hält das Treibhausgas Kohlendioxid nicht als wesentlichen Verursacher der Erderwärmung. "Die genaue Messung der Folgen menschlicher Aktivitäten für das Klima ist etwas sehr schwieriges und es bestehen große Meinungsverschiedenheiten über das Ausmaß ihres Einflusses", sagte Pruitt am Donnerstag dem Sender NBC. "Ich glaube deswegen nicht, dass Kohlendioxid einer der Hauptverursacher der Erderwärmung ist, die wir erleben." Der Kongress solle jetzt entscheiden, ob CO2-Emissionen tatsächlich so schädlich seien, dass sie reguliert werden müssten.

Pruitt befindet sich damit im fundamentalen Gegensatz zu den meisten Klimaforschern sowie wissenschaftlichen Erkenntnissen etwa der NASA und der Klimabehörde NOAA. Die Weltorganisation für Meteorologie WMO hatte kürzlich erklärt, die Rekordhöhe der Konzentration von Kohlendioxid und Methangas trage zum Klimawandel bei. Vereinzelte Kritiker bezweifeln diese Theorie und nenne sie "CO2-Lüge".

Pruitt klagte EPA mehrmals an

Pruitt sagte im Interview außerdem, so wie auch US-Präsident Trump zuvor, das Pariser Klimaabkommen sei ein schlechter Deal. Der Vertrag hätte der Zustimmung des Senats bedürft. Pruitt ist Klimaskeptiker, enger Vertrauten der Kohle- und Ölindustrie und hat die EPA in seiner Zeit als Generalstaatsanwalt von Oklahoma über ein Dutzend Mal verklagt.

Der Klimaskeptiker und Vertraute der Kohle- und Ölindustrie hat bereits als Justizminister des Bundesstaates Oklahoma mehrmals gegen die Auflagen der Umweltbehörde geklagt, die er nach dem Wahlsieg von Präsident Donald Trump jetzt leitet. Nach einem Urteil des Obersten Gerichts 2007 hatte die EPA CO2-Emissionen und fünf andere Treibhausgase zu Luftschadstoffen erklärt. Nach Ansicht Pruitts gab die Gerichtsentscheidung der EPA nicht das Recht, die CO2-Emissionen zu regulieren. Dazu bedürfe es einer Entscheidung des Kongresses.

(APA/Reuters)

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