AKP-Ableger UETD (Union Europäischer türkischer Demokraten) spricht in Facebook-Beitrag von Bedrohungen und Erpressungen. "Unsere Antwort werden wir bei der Wahlurne mit einem kräftigen 'Ja' geben".
Der österreichische Ableger der türkischen Regierungspartei AKP hat scharfe Kritik an der Vereitelung von Wahlkampfauftritten türkischer Politiker in Europa geübt. "Auch in Österreich werden unsere legalen Veranstaltungen grundlos abgesagt", teilte die Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD) am Sonntag auf Facebook mit. "Die Saalbesitzer werden bedroht und erpresst."
"Geschockt" zeigte sich der AKP-Ableger über die Anhaltung der türkischen Familienministerin Fatma Betül Sayan Kaya in Rotterdam. "Die demokratischen Werte werden in Europa mit Füßen getreten." Die UETD kritisierte auch, dass "Anhänger der Terrororganisation Pkk in ganz Europa ihre Veranstaltungen problemlos durchführen" könnten und in Österreich einheimische Politiker mit türkischen Oppositionsabgeordneten an Pro-Nein-Veranstaltungen zur Verfassungsreform teilnähmen.
Aufruf zur "Gelassenheit"
Die UETD rufe "die türkische Bevölkerung in Österreich zur Gelassenheit auf". "Unsere Antwort zu diesen Skandalen werden wir bei der Wahlurne mit einem kräftigen 'Ja' geben", hieß es in der Erklärung.
In Hörbranz, Linz, Wiener Neustadt und Herzogenburg waren an diesem Wochenende geplante Auftritte des AKP-Abgeordneten Muhammet Müfit Aydin und des Ex-Energieministers Taner Yildiz geplatzt. Die beiden türkischen Politiker sprachen jedoch am Freitag im Bregenzer UETD-Büro zu Anhängern.
Treue Erdogan-Unterstützer in Österreich
Die in Österreich lebenden Türken gelten als besonders treue Erdogan-Unterstützer. Bei der jüngsten Parlamentswahl im November 2015 kam die AKP hierzulande auf 69 Prozent der Stimmen, verglichen mit 49,5 Prozent in der Endabrechnung. Bei der Wahlbeteiligung gab es aber noch Luft nach oben: Offiziellen Zahlen zufolge gaben von den 107.880 Wahlberechtigten in Österreich 40,6 Prozent ihre Stimme ab.
Auslandstürken können in diplomatischen Vertretungen in 57 Ländern ihre Stimme abgeben. In Österreich gibt es Stimmlokale in Wien, Salzburg und Bregenz. Sie sind schon ab 27. März geöffnet. In der Türkei selbst wird erst am 16. April über die umstrittene Verfassungsreform abgestimmt, die das Regierungssystem der Türkei zu einem Präsidialregime mit umfassenden Befugnissen für das Staatsoberhaupt Recep Tayyip Erdogan umgestalten soll.
(APA)