Nach dem jüngsten Test eines Raketenantriebs durch Pjöngjang ortet Südkorea "Fortschritte" im Raketenprogramm.
Das isolierte, stalinistische nordkoreanische Regime hat offenbare seine Waffentechnologie stark verbessert: Nach dem jüngsten Test eines Raketenantriebs durch Nordkorea hat die südkoreanische Regierung dem nördlichen Nachbarn "signifikante Fortschritte" des Raketenprogramms bescheinigt. Zwar müsse die "genaue Schubkraft und Verwendbarkeit" des von Nordkorea am Wochenende getesteten Systems noch näher untersucht werden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Lee Jin-woo, am Montag in Seoul.
Allerdings habe der Test nach Einschätzung der Regierung in Seoul
"signifikante Fortschritte" aufgezeigt. Der chinesische
Außenminister Wang Yi rief dazu auf, jede Möglichkeit zum Dialog auf
der koreanischen Halbinsel zu nutzen.
USA drohen mit "militärischen Schritten"
Nordkorea hatte der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA zufolge
einen besonders schubstarken neuen Raketenantrieb getestet. Der
erfolgreiche Test sei eine "Wiedergeburt" der Raketenindustrie des
Landes, wurde Machthaber Kim Jong-un am Sonntag zitiert. Damit
könnte das Aggregat auch für Langstrecken-Raketen geeignet sein.
In dem Jahrzehnte währenden Konflikt strebt Nordkorea die
Fähigkeit an, US-Stützpunkte in Japan mit Raketen treffen zu können.
Der Test vom Wochenende fiel zeitlich mit einem Besuch des neuen
US-Außenministers Rex Tillerson in Südkorea, Japan und China
zusammen. Tillerson warnte bei seinem Besuch in Seoul, dass
Washington notfalls auch militärische Gewalt gegen Nordkorea
einsetzen könne. Die Regierung in Pjöngjang beklagt ihrerseits, die
USA und Südkorea hätten sich als "feindliche Mächte" verbündet.
Nordkorea nahm seit 2006 fünf Atomwaffentests vor, davon drei
unter der Führung des derzeitigen Machthabers Kim Jong-un. Um gegen
eine mögliche Bedrohung aus Nordkorea vorgehen zu können, starteten
die USA die Stationierung des Raketenabwehrsystems THAAD in
Südkorea.