Rajoy wirbt mit Milliarden-Investitionen um Vertrauen der Katalanen

Bis 2020 werde man 4,2 Milliarden Euro "für Infrastruktur, Transport und Wohnungsbau" ausgeben, sagt der spanische Regierungschef.

Spaniens Regierungschef Mariano Rajoy will den Unabhängigkeitsbefürwortern in Katalonien mit Milliarden-Investitionen in der Region den Wind aus den Segeln nehmen. Bis 2020 werde die Zentralregierung 4,2 Milliarden Euro "für Infrastruktur, Transport und Wohnungsbau" ausgeben, sagte Rajoy am Dienstag in Barcelona.

Das Geld soll unter anderem in den Schienennahverkehr sowie den Ausbau von Flughäfen, Straßen und Häfen gesteckt werden. Der katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont wies Rajoys Ankündigung jedoch umgehend als unglaubwürdig zurück. In der Vergangenheit seien solche Versprechen nur teilweise eingehalten worden, erklärte er in einem Gastbeitrag für die Zeitung "El Periodico".

Die Ankündigung Rajoys ist Teil eines Dialogprozesses, mit der die Regierung den Unabhängigkeitsbestrebungen in Katalonien entgegensteuern will. Der konservative Ministerpräsident hatte im November seine zweite Amtszeit mit dem Versprechen angetreten, die Spannungen zwischen Madrid und der katalanischen Regionalregierung abzubauen.

Im wirtschaftsstarken Katalonien kämpfen Unabhängigkeitsbefürworter seit Jahren für eine Volksabstimmung über die Loslösung von Spanien. Mit ihren Steuern unterstützen die vergleichsweise reichen Katalanen die ärmeren Regionen des Landes. Madrid stemmt sich jedoch dagegen.

2014 hatten sich bei einem symbolischen Referendum mehr als 80 Prozent der Teilnehmer für die Unabhängigkeit Kataloniens ausgesprochen. Regionalpräsident Puigdemont plant für September ein verbindliches Unabhängigkeitsreferendum - ob die Zentralregierung in Madrid zustimmt oder nicht.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.