Regierungschef Yildirim erklärt die Operation "Schutzschild Euphrat" für beendet. Was mit den besetzten Gebieten passiert, lässt er offen.
Die Türkei hat am Mittwochabend ihren seit dem Vorjahr dauernden Militäreinsatz im Norden Syriens für beendet erklärt. "Die Operation Euphrat-Schild ist zu Ende", sagte Regierungschef Binali Yildirim nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates, wie die Agentur Anadolu berichtete.
Das türkische Militär und verbündete syrische Rebellen hatten den gemeinsamen Einsatz im August vergangenen Jahres aufgenommen und gegen Einheiten der Terrormiliz "Islamischer Staat" sowie gegen kurdische Milizen gekämpft. Die syrisch-kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG), sind eng mit der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verbunden. Die Regierung in Ankara betrachtet die PKK und die YPG als terroristische Vereinigungen.
Ein eventueller Abzug türkischer Soldaten aus diesem Gebiet wurde von Yildirim nicht erwähnt. Regierungschef Binali Yildirim schloss weitere Einsätze der türkischen Armee in Syrien nicht aus. Die türkische Armee und verbündete syrische Rebellen hatten die IS-Miliz im Zuge des Einsatzes "Schutzschild Euphrat" aus mehreren Städten im Grenzgebiet verdrängt und ein etwa 2000 Quadratkilometer großes Gebeit unter ihre Kontrolle gebracht.
Die Türkei erzielte mit der Eroberung der Grenzstadt Jarablus und anderer Orten zunächst rasche Erfolge, doch geriet die Offensive vor al-Bab ins Stocken. Nach wochenlangen Kämpfen drangen die türkischen Soldaten mit Unterstützung syrischer Rebellen schließlich im Februar in die letzte IS-Hochburg in der Provinz Aleppo ein.
Die "Financial Times" berichten, dass der türkische Nationale Sicherheitsrat die Operation als "erfolgreich beendet" bezeichnet habe. Die türkischen Grenzen seien gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" abgesichert worden. Syrische Flüchtlinge können nun zurück in die Gebiete gehen, die vom türkischen Militär im Norden Syriens kontrolliert werden. Die Zeitung vermutet, dass die Ankündigung des Nationalen Sicherheitsrates mit dem anstehenden Besuch des US-Außenministers Rex Tillerson in Ankara in Verbindung steht.
>> Bericht der "Financial Times" (Englisch)
(APA/Red.)