Hongkonger Gericht verurteilt Demonstranten zu fünf Jahren Haft

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Der 32-jährige Yeung Ka Lun soll für vier Jahre und neun Monate ins Gefängnis, weil er sich bei einem Protest der Demokratiebewegung "äußerst rücksichtslos" verhalten habe.

Mehr als ein Jahr nach Protesten in Hongkong hat ein Gericht in der chinesischen Sonderverwaltungszone einen Demonstranten zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Der 32-jährige Yeung Ka Lun soll für vier Jahre und neun Monate ins Gefängnis, wie das Gericht am Montag entschied. Er habe sich bei den Ausschreitungen "äußerst rücksichtslos" verhalten, erklärte der Richter zur Begründung.

Yeung hatte bei den gewaltsamen Protesten im Februar 2016, die nach einem Polizeieinsatz gegen Straßenhändler begonnen hatten, ein Taxi angezündet. Andere Demonstranten bewarfen Polizisten mit Steinen und setzten Müll in Brand, die Polizei feuerte Warnschüsse ab. Es waren die schwersten Ausschreitungen in Hongkong seit den Protesten der Demokratiebewegung Ende 2014.

Die britische Kronkolonie Hongkong war 1997 nach dem Prinzip "Ein Land, zwei Systeme" an China übergeben worden. Dabei wurden Hongkong Freiheiten und Rechte garantiert, die es in der Volksrepublik nicht gibt. Die Opposition wirft Peking jedoch vor, sich zunehmend in die Angelegenheiten der Sonderverwaltungszone einzumischen und damit die Autonomievereinbarungen zu verletzen. Ende März war die Peking-treue Carrie Lam zur neuen Regierungschefin von Hongkong gewählt worden. Nur neun Tage später wurden neun Aktivisten wegen ihrer Teilnahme an den Demokratieprotesten angeklagt.

(APA/AFP)

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