US-Regierung: Ein Fünftel von Assads Luftwaffe zerstört

Pläne des von den USA angegriffenen syrischen Luftwaffenstützpunkts.
Pläne des von den USA angegriffenen syrischen Luftwaffenstützpunkts.APA/AFP/DoD/HANDOUT
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Ein Pentagon-Sprecher sagte, Ziel des Angriffs sei nicht gewesen, den Stützpunkt langfristig zu zerstören. Chemiewaffenangriffe sollten unterbunden werden.

Bei dem US-Angriff auf eine syrische Militärbasis am vergangenen Donnerstag ist nach Angaben von US-Verteidigungsminister James Mattis ein erheblicher Teil der Luftwaffe von Machthaber Bashar al-Assad zerstört worden. "20 Prozent der operativen Flugzeuge" der syrischen Armee seien vernichtet worden, teilte Mattis am Montag in Washington mit.

Die US-Streitkräfte hatten von Kriegsschiffen im östlichen Mittelmeer aus 59 Tomahawk-Präzisionsraketen auf die Basis al-Shayrat abgefeuert. US-Präsident Donald Trump begründete den Angriff mit dem mutmaßlich von syrischen Regierungstruppen verübten Giftgasangriff am Dienstag vergangener Woche auf die von Rebellen kontrollierte Stadt Khan Sheikhoun.

Dabei waren 87 Zivilisten getötet worden, darunter viele Kinder. Laut Trump sollen die Flugzeuge mit dem Nervengas von al-Shayrat gestartet sein.

"Die syrische Regierung wäre schlecht beraten, nochmals chemische Waffen einzusetzen", warnte Mattis. Allerdings wurde nur einen Tag nach dem US-Angriff die Basis Al-Shayrat nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte bereits wieder von Flugzeugen der syrischen Luftwaffe benutzt.

Ziel: Keine Starts für Chemiewaffenangriffe mehr

Ziel der Militäraktion sei es nicht gewesen, den Stützpunkt "langfristig funktionsunfähig zu machen", sagte Pentagon-Sprecher John Thomas dazu. Vielmehr sei es darum gegangen, die Basis derart zu beschädigen, dass die syrische Armee sie kurzfristig nicht mehr als Startpunkt für Chemiewaffenangriffe nutzen könne.

Nach seinen Angaben waren auf dem Stützpunkt zum Zeitpunkt des Angriffes mutmaßlich chemische Waffen gelagert. Die Marschflugkörper seien bewusst nicht auf die Depots abgefeuert worden, in denen das Giftgas vermutlich gelagert gewesen sei. Es habe vermieden werden sollen, dass das Gas freigesetzt werde.

(APA/AFP)

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