Brand verwüstet Flüchtlingslager bei Dünkirchen

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TOPSHOT-FRANCE-BRITAIN-EUROPE-MIGRANTS-FIRE(c) APA/AFP/PHILIPPE HUGUE
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Bei Schlägereien bricht Feuer in Camp aus. Kandidatin des Front National nützt Vorfall im Präsidentschaftswahlkampf.

Paris. Es war ein Bild der Verwüstung, das sich am Dienstag in einem Flüchtlingslager im französischen Grande-Synthe bei Dünkirchen bot. In der Nacht zuvor war im Camp im Verlauf von Auseinandersetzungen zwischen Kurden und Afghanen ein Brand ausgebrochen, dem 80 Prozent der 300 Holzhütten zum Opfer gefallen sind. Auch Küchen, Duschen und Toiletten wurden weitgehend zerstört. Einer der Kurden sagte im Fernsehen, die zuletzt in Grande-Synthe eingetroffenen Afghanen hätten die Hütten mit Benzin übergossen und angezündet.

Kürzlich war die Schaffung einer Zugangskontrolle mit einem gelben Plastikarmband für die berechtigten Bewohner des Camps Anlass für gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen waren ebenfalls überfordert von den sich verschlechternden Zuständen. Mit diesem Lager unweit des Ärmelkanals ist auch ihre Hoffnung auf eine organisierte, menschenwürdige Aufnahme dieser Flüchtlinge in Flammen aufgegangen.

Fillon fordert Kontrolle der Grenzen

Der Vorfall in Grande-Synthe findet sein Echo im Präsidentschaftswahlkampf: Marine Le Pen vom rechtspopulistischen Front National sieht „im von Schlägereien zwischen Migranten verursachten Brand die Bestätigung für das große Chaos der Migration, das unser Land seit Jahren heimsucht“. François Fillon meinte: „Die einzige Lösung ist die Kontrolle der Grenzen und die Rückkehr von Migranten ohne Anrecht auf Asyl.“ Emmanuel Macron ist gegen den Bau neuer Camps. Einer seiner Sprecher sagte indessen, es komme nicht infrage, „Politik mit tragischen Ereignissen zu machen, bei denen Menschenleben gefährdet waren“.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.04.2017)

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