Die Polizei erwartet keine Eskalation, sei aber auf eventuelle Vorkommnisse gerüstet. In der Türkei findet das Votum am Sonntag unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt.
Am Sonntag stimmt die Türkei in einem Referendum über eine Verfassungsänderung ab, mit der Präsident Recep Tayyip Erdogan seine Macht massiv ausbauen und ein umstrittenes Präsidialsystem einführen will. Die Polizei in Wien ist "auf alle Fälle in Alarmbereitschaft", sagte Pressesprecher Patrick Maierhofer am Freitag der APA.
Eskalationen erwartet die Exekutive keine, auch wurden keine Demonstrationen angemeldet. "Wir gehen nicht davon aus, dass es zu irgendwelchen Ausschreitungen kommen wird, egal wie das Referendum ausgeht", betonte Maierhofer. Natürlich werde die Polizei die Geschehnisse am Sonntag aufmerksam verfolgen. Für eventuelle Vorkommnisse sei man gerüstet, ein entsprechendes Kontingent an Beamten in Bereitschaft, um im Fall der Fälle "rasch eingreifen zu können", erklärte der Polizeisprecher.
IS ruft zu Anschlägen auf Wahllokale in Türkei auf
Auch in der Türkei sind die Sicherheitsvorkehrungen stark verschärft: In den vergangenen Tagen wurden dutzende mutmaßliche Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sowie der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) festgenommen. Auch am Freitag habe die türkische Polizei fünf mutmaßliche IS-Anhänger festgenommen, die einen großen Anschlag zum Referendum am Sonntag geplant haben sollen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu. Die fünf Verdächtigen wurden in drei Vierteln Istanbuls festgenommen.
Demnach hatten die Sicherheitskräfte Hinweise auf die Vorbereitung eines "spektakulären Anschlags" vor dem Referendum erhalten. Die IS-Miliz hatte in der letzten Ausgabe ihrer Zeitschrift "Al-Naba" zu Angriffen auf Wahllokale in der Türkei aufgerufen. Die Türkei wurde in den vergangenen Monaten wiederholt von blutigen Anschlägen der Dschihadisten und kurdischer Extremisten getroffen. Zuletzt tötete ein IS-Anhänger bei einem Anschlag in der Neujahrsnacht im Istanbuler Nachtclub "Reina" 39 Menschen.
(APA/AFP/dpa)