Erdogan trifft Trump im Mai in Washington

Der Türkische Präsident Erdogan forderte die USA mehrmals zur Auslieferung von Fethullah Gülen auf.
Der Türkische Präsident Erdogan forderte die USA mehrmals zur Auslieferung von Fethullah Gülen auf.REUTERS
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Gesprächsstoff für den türkischen und den US-Präsidenten gibt es genug: Syrien, Irak und eine potenzielle Ausweisung des Predigers Gülen. Am Dienstag bombardierte die türkische Luftwaffe kurdische Stellungen im Grenzgebiet.

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan reist nach Angaben seines Büros Mitte Mai zu US-Präsident Donald Trump nach Washington. Trump habe Erdogan zu der Begegnung im Weißen Haus eingeladen, sagte ein Präsidialamtssprecher m Montag. Themen würden Syrien, Irak und eine potenzielle Ausweisung des Predigers Fethullah Gülen sein. Dieser lebt im US-Exil. Die Regierung in Ankara wirft ihm vor, Drahtzieher des gescheiterten Militärputsches im vergangenen Juli zu sein.

"Dieser Terroristenführer lebt in einem Land, das ein strategischer Verbündeter ist", hatte Erdogan letzte Woche dem Auslandssender A-News gesagt. Er zeigte sich aber überzeugt, dass Trump sich in dem Fall anders als sein Vorgänger verhalten werde.

Sein Vorgänger Barack Obama hatte im Fall Gülen auf die Unabhängigkeit der US-Justiz verwiesen, die über das türkische Auslieferungsgesuch entscheiden muss. Wegen des Streits um Gülen sowie Obamas Kritik am harten Vorgehen der türkische Regierung gegen ihre Gegner hatte sich das Verhältnis Erdogans zu Obama zuletzt stark verschlechtert. Erdogan hofft nun auf einen Neustart der Beziehungen mit Trump.

Die Türkei wolle in Syrien mit den USA gegen die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zusammenarbeiten, sagte Erdogan. Er drang erneut auf eine Kooperation bei der Rückeroberung der IS-Hochburg Raqqa. Die USA setzten bisher aber auf eine Kooperation mit der kurdischen YPG-Miliz, die die Türkei als syrischen Ableger der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) betrachtet.

Am Dienstag griff die türkische Luftwaffe Stellungen der Kurdenmilizen in Syrien und dem Irak an und tötete nach Angaben aus verschiedenen Quellen mehr als 20 Menschen. Die YPG erklärte, türkische Flugzeuge hätten in der Nähe der Grenzstadt Al-Malikijah in Nordsyrien einen ihrer Stützpunkte attackiert.

(APA/Reuters)

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