Zehntausende Albaner demonstrieren gegen Regierung

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ALBANIA-POLITICS-OPPOSITION-PROTESTAPA/AFP/GENT SHKULLAKU
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Vor jubelnden Anhängern verlangte der PD-Vorsitzende Lulzim Basha erneut den Rücktritt des albanischen Ministerpräsidenten und die Einsetzung einer All-Parteien-Regierung.

Zehntausende Anhänger der oppositionellen Demokraten (PD) sind am Samstag in der albanischen Hauptstadt Tirana auf die Straße gegangen, um die Regierung des Sozialisten (PS) Edi Rama zu Fall zu bringen. Vor jubelnden Anhängern verlangte der PD-Vorsitzende Lulzim Basha erneut den Rücktritt Ramas und die Einsetzung einer All-Parteien-Regierung. Nur so könne eine "faire und freie Parlamentswahl" vorbereitet werden. Daher müsse der von der Opposition boykottierte Wahltermin am 18. Juni verschoben werden, erklärte Basha.

Während Basha der Regierung erneut unterstellte, mit der Organisierten Kriminalität im Land verquickt zu sein, machte sein Gegenspieler Rama der Opposition schwere Vorwürfe. Die Opposition wolle eine Staatskrise hervorrufen, um die angestrebte tiefgreifende Reform der Justiz im Land zu verhindern. "Die korrupten Richter und Staatsanwälte" seien immer noch eng verbunden mit der Demokratischen Partei, die von 2005 bis 2013 die Regierung stellte.

Die Sozialisten wollen die turnusmäßige Parlamentswahl auch dann, wenn die Opposition nicht teilnimmt. Sie werden dabei von der EU und den USA unterstützt. In den letzten Monaten hatte es zahlreiche Kompromissvorschläge des Auslandes gegeben, die vor allem an der harten Haltung der Opposition gescheitert waren. EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn (ÖVP) forderte im APA-Interview am Samstag die Opposition auf, sich an der Wahl zu beteiligen und "jedenfalls keine gewalttätige Obstruktion zu betreiben". Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) werde "eine beachtliche Zahl" von 30 Langzeitbeobachtern und 300 Wahlbeobachtern abstellen.

(APA/dpa)

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