Philippinen: Islamisten stürzen Stadt Marawi in Chaos

Ein Panzer rollt durch die 200.000-Einwohner-Stadt.
Ein Panzer rollt durch die 200.000-Einwohner-Stadt.REUTERS/Romeo Ranoco
  • Drucken

Bei Kämpfen zwischen Rebellen und Regierungstruppen sterben 46 Menschen. Präsident Duterte hatte am Dienstag das Kriegsrecht über die Insel verhängt.

Bei Kämpfen zwischen islamistischen Rebellen und Regierungstruppen in der südphilippinischen Stadt Marawi sind nach jüngsten Angaben des Militärs mindestens 46 Menschen ums Leben gekommen. Bürgermeister Majul Gandamra appellierte am Freitag an die Armee, Rücksicht auf die Bevölkerung zu nehmen.

Wegen der Kämpfe sind nach Berichten von Augenzeugen Zehntausende auf der Flucht. Normalerweise zählt die Stadt auf der Insel Mindanao, der zweitgrößten Insel des Landes, mehr als 200.000 Einwohner.

Der Bürgermeister appellierte über den Rundfunk an die Armee: "Lasst uns den Einsatz von schwerer Artillerie begrenzen." In vielen Teilen der Stadt war Mörserfeuer zu hören. Dem Bürgermeister zufolge sind viele Menschen in ihren Häusern gefangen. Vermutet wird, dass sich noch etwa 40 Rebellen in der Stadt aufhalten. Sie sollen auch mehr als ein Dutzend Geiseln genommen haben. Nach Angaben eines Militärsprechers haben sie Unterstützung von Islamisten aus anderen asiatischen Staaten.

Wegen der Kämpfe hatte Präsident Rodrigo Duterte am Dienstag das Kriegsrecht über die gesamte Insel verhängt. Auf Mindanao leben insgesamt über 20 Millionen Menschen. Zudem drohte Duterte damit, das Kriegsrecht auf das gesamte Land auszuweiten. Er begründet dies damit, dass er verhindern wolle, dass die Terrormiliz Islamischer Staat auf den Philippinen weiter an Einfluss gewinnt.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Staatschef Rodrigo Duterte
Außenpolitik

Philippinischer Präsident erschöpft von "brutalem" Terminkaleder

Der 72-jährige Staatschef Rodrigo Duterte hat sich eine Auszeit genommen, er müsse sich "regenerieren". Es bestehe aber kein Anlass zur Sorge "betreffs Krankheit".
Zivilisten geraten zwischen die Fronton zwischen Islamisten und Regierung in Marawi auf den Philippinen.
Außenpolitik

Philippinen: Rebellen erschossen fünf Zivilisten

In der umkämpften philippinischen Stadt haben islamistische Rebellen Zivilisten erschossen, die aus ihrem Versteck fliehen wollten.
Außenpolitik

Marawi: US-Einheiten unterstützen Philippinen bei Kampf gegen IS

Seit Wochen liefern sich Islamisten mit Regierungstruppen im Süden des Landes heftige Gefechte. US-Spezialtruppen leisten nun technische Hilfe.
Rauch steigt hinter einer Moschee auf.
Außenpolitik

Philippinen bombardieren IS in Marawi

Kampfhubschrauber attackieren mutmaßliche Stellungen der Islamisten im Süden des Landes. 2000 Zivilisten sollen in der Stadt eingeschlossen sein.
Regierungssoldaten patrouillieren durch die Straßen von Marawi. Zuvor haben Islamisten die Stadt auf den Philippinen erobert.
Außenpolitik

Philippinen: IS nimmt Asien ins Visier

Extremisten haben im Süden des Landes die Stadt Marawi überfallen. Die Gefahr durch den IS wird in Südostasien immer größer.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.