Gespräche zur Überwindung der Teilung Zyperns gescheitert

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Die Führer der griechischen- und der türkischen Zyprioten konnten sich trotz intensiver Bemühungen seitens der UNO nicht einigen, wie es weitergehen soll. Knackpunkt sind vor allem die 35.000 türkischen Soldaten im Norden der Insel.

Die seit Monaten ins Wanken geratenen Gespräche zur Überwindung der Teilung Zyperns sind vorerst gescheitert. Dies erklärte am Freitag der Sondervermittler der Vereinten Nationen (UNO), Espen Barth Eide, in der Inselhauptstadt Nikosia. Die Führer der griechischen- und der türkischen Zyprioten, Nikos Anastasiades und Mustafa Akinci, konnten sich trotz intensiver Bemühungen seitens der UNO nicht einigen, wie es bei den Gesprächen weitergehen soll. "Ohne Aussichten auf eine gemeinsame Plattform (common ground) gibt es keine Grundlage für die Fortsetzung der Diplomatie", erklärte der norwegische Diplomat weiter.

Knackpunkt sind vor allem die 35.000 türkischen Soldaten im Norden Zyperns. Sie sollen die Sicherheit der türkisch-zypriotischen Minderheit garantieren, meint die türkisch-zypriotische Seite. Die griechischen Zyprioten fordern den Abzug aller Truppen. Ein EU-Land brauche keine Garantiemächte und Besatzungstruppen, argumentiert der zypriotische Präsident Anastasiades.

Mitte Jänner war eine Konferenz in der Schweiz unter Beteiligung auch der Garantiemächte Großbritannien, Türkei und Griechenland sowie der EU unter UNO-Schirmherrschaft ohne konkretes Ergebnis zu Ende gegangen. Die Gespräche wurden danach auf Zypern fortgesetzt - auch hier wurde keine Einigung erzielt.

Zypern ist seit einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention 1974 geteilt. Die Inselrepublik ist EU-Mitglied, wenn auch die EU-Bestimmungen bisher nur im griechisch-zypriotischen Teil der Insel angewendet werden. Seit mehr als 40 Jahren wird vergeblich nach einer Lösung gesucht. Angestrebt wird eine Föderation.

(APA)

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