Panamas Ex-Diktator Noriega ist tot

APA/AFP/FILES/CARLOS SCHIEBECK
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Der 83-Jährige hatte das zentralamerikanische Land von 1983 bis zur einer US-Invasion 1989 als Militärmachthaber mit harter Hand regiert.

Der frühere Machthaber von Panama, Manuel Noriega, ist gestorben. Das teilte der Präsident des Landes, Juan Carlos Varela, am Dienstag auf seinem Twitter-Account mit. Damit sei ein Kapitel der Geschichte Panamas abgeschlossen, schrieb er weiter. Nach Angaben panamaischer Medien wurde Noriega 83 Jahre alt.

Noriega war 1983 Kommandant der Nationalgarde geworden und hatte Panama bis Ende 1989 regiert. Der einstige Verbündete der USA war Ende der 1980er Jahre wegen seiner Verbindungen zum kolumbianischen Medellin-Kartell in Ungnade gefallen und bei der US-Militärintervention "Just Cause" gestürzt worden. Während dieser Operation waren Schätzungen zufolge mehr als 3.000 Menschen ums Leben gekommen, darunter zahlreiche Zivilisten. Die genaue Zahl und die Identität der Opfer ist allerdings unklar, weil viele Leichen in anonymen Massengräbern bestattet wurden.

Wegen Drogenhandels saß der ehemalige Diktator in den USA rund 20 Jahre in Haft. Später wurde er in Frankreich wegen Geldwäsche verurteilt. Er saß anschließend noch zwei Jahre in französischer Haft. Frankreich lieferte Noriega schließlich 2011 nach Panama aus.

Haftstrafe wegen Massakers von Albrook

Seit 2011 verbüßte Noriega eine Freiheitsstrafe wegen des sogenannten Massakers von Albrook. Nach einem gescheiterten Putsch im Oktober 1989 waren auf dem Luftwaffenstützpunkt Albrook zehn Soldaten von Noriegas Anhängern gefoltert und getötet worden. Zudem soll Noriega für den Mord an dem Guerillero Hugo Spadafora und die Verschleppung des Gewerkschafters Heliodoro Portugal verantwortlich gewesen sein.

Noriega hatte sich Anfang März im Krankenhaus Santo Tomas einer Gehirnoperation unterzogen, bei der es Komplikationen gegeben hatte. Danach kam es zu einer Hirnblutung und der ehemalige Diktator musste erneut operiert werden. Der Tod des Ex-Generals sei eine Folge davon gewesen, berichtete die Zeitung "La Prensa".

Noriega war im Jänner vorläufig aus dem Gefängnis El Renacer in der Kanalzone entlassen und zur Vorbereitung auf die Operation unter Hausarrest gestellt worden. Er hinterlässt drei Töchter.

(APA/dpa/AFP)

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