Großbritannien: Tories und Labour entdecken Marx

„Kein Deal ist besser als ein schlechter Deal“: Theresa May wies im TV Vorwürfe zurück, sie habe keine Brexit-Strategie. Ein Duell mit Rivalen Corbyn lehnte sie ab.
„Kein Deal ist besser als ein schlechter Deal“: Theresa May wies im TV Vorwürfe zurück, sie habe keine Brexit-Strategie. Ein Duell mit Rivalen Corbyn lehnte sie ab.(c) APA/AFP/POOL/STEFAN ROUSSEAU
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In der heißen Phase des Parlamentswahlkampfs rückt ausgerechnet ein politisch Untoter in den Mittelpunkt des Werbens: der britische Arbeiter.

London. Die letzten Umfragewerte sehen für die britische Premierministerin, Theresa May, keineswegs mehr so rosig aus wie zu Beginn des Wahlkampfs. Eine Woche vor der Parlamentswahl am 8. Juni ist der Vorsprung der regierenden Konservativen auf die oppositionelle Labour Party in einzelnen Befragungen auf nur mehr fünf Punkte geschrumpft. Umso härter wird nach Wiederaufnahme der Kampagne, die nach dem Terroranschlag von Manchester suspendiert war, um jede Stimme gekämpft (siehe unten, Artikel über TV-Debatte).

Dabei buhlen beide Großparteien insbesondere um eine Klasse, die man vor wenigen Jahren noch für politisch passé erklärt hatte: Die Arbeiterschaft wird dieser Tage besonders heftig von Mays Konservativen umworben, die ihrer Partei ins Wahlprogramm die Aussagen diktierte: „Wir glauben nicht an uneingeschränkte Märkte. Wir lehnen den Kult des selbstsüchtigen Individualismus ab. Wir verabscheuen soziale Spaltung, Ungerechtigkeit und Ungleichheit.“

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