Trump will von Staatschefs am Handy angerufen werden

Trump steht wegen seines laxen Umgangs mit Sicherheit unter Kritik.
Trump steht wegen seines laxen Umgangs mit Sicherheit unter Kritik.(c) REUTERS (Brian Snyder)
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Der US-Präsident soll Politikerkollegen seine Handynummer gegeben haben. Mit der Nutzung dieser offenen Leitung verstößt er jedoch gegen Sicherheitsregeln.

US-Präsident Donald Trump soll seine Handynummer unter Staats- und Regierungschefs verteilt haben mit der Bitte, ihn damit anzurufen, berichtete "Spiegel Online" unter Berufung auf die US-Nachrichtenagentur AP am Mittwoch. Sollte Trump über offene Leitungen sprechen, sei das nicht nur ein Bruch des Protokolls, sondern auch eine Einladung für Geheimdienste.

"Wenn man über eine offene Leitung spricht, bedeutet das, dass diejenigen, die einen abhören wollen, das auch machen werden", zitierte die AP den ehemaligen Pentagon Berater, Derek Chollet. Üblicherweise telefonieren Regierungs- und Staatschefs über spezielle Sicherheitsleitungen, im Fall von Trump aus dem Oval Office oder der Limousine des Präsidenten.

Soll mit Kanadas Trudeau telefoniert haben

Demnach hat der kanadische Premier Justin Trudeau, der französische Präsident Emmanuel Macron und Mexikos Staatsoberhaupt Enrique Pena Nieto Trumps Handynummer erhalten. Dem Bericht zufolge hat nur Trudeau die direkte Verbindung genutzt. Weder das Weiße Haus noch das Büro des kanadischen Premiers wollten den Bericht zunächst kommentieren.

Trumps möglicherweise laxen Umgang mit der Sicherheit stand zuletzt Anfang des Jahres in der Kritik. Mitte Februar stand der US-Präsident wegen seiner Nutzung eines möglicherweise nicht ausreichend gegen Spionage-Angriffe geschützten Smartphones mit kritischen Fragen aus dem Senat konfrontiert.

Das Thema ist für Trump auch insofern pikant, als er während des Wahlkampfs seine Rivalin Hillary Clinton für ihre Verstöße gegen Sicherheitsregeln massiv attackiert hatte - Clinton hatte als Außenministerin ihr privates E-Mailkonto für ihre dienstliche Kommunikation genutzt. Trump drohte Clinton damals gar, dass sie "im Gefängnis" wäre, wenn er die Kontrolle über den US-Justizapparat hätte.

(APA)

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