Montenegro offiziell in die Nato aufgenommen

Der montenegrinische Premier Dusko Markovic (Mitte) bei der Eröffnung des neuen Nato-Hauptquartiers in Brüssel in Mitten der Nato-Staatschefs.
Der montenegrinische Premier Dusko Markovic (Mitte) bei der Eröffnung des neuen Nato-Hauptquartiers in Brüssel in Mitten der Nato-Staatschefs. APA/AFP/EMMANUEL DUNAND
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Der Außenminister hinterlegte Beitrittsurkunde beim Verteidigungsbündnis. Für Russland ein Affront. Montenegro hat zwar nur kleine Streitkräfte, aber strategische Vorzüge.

Der Kleinstaat Montenegro ist neues Mitglied der Nato. Bei einer Zeremonie am Montag in Washington hinterlegte der Außenminister des Balkanlandes, Srdjan Darmanovic, die Beitrittsdokumente. Damit wurde die Aufnahme von Montenegro als 29. Mitgliedstaat der Militärallianz offiziell vollzogen.

Die Zeremonie zum Beitritt Montenegros fand in Washington statt, da die US-Regierung als Hüterin des Nordatlantikvertrages fungiert.

Das Verteidigungsbündnis hatte die Aufnahme des südosteuropäischen Landes im Mai 2016 formal beschlossen, was in Russland auf heftigen Protest stieß. Moskau sieht in der Osterweiterung der Nato eine Gefahr für die eigene Sicherheit und hat lange Zeit versucht, den Nato-Beitritt Montenegros zu verhindern. Die Entfernung zwischen den Außengrenzen Russlands und Montenegros beträgt knapp 1400 Kilometer.

Eine Armee mit 2000 Soldaten

Montenegros Armee umfasst gerade einmal rund 2000 Soldaten. Allerdings sind die Adriahäfen des Landes militärisch von Bedeutung. Die Österreicher hatten in der Bucht von Kotor im 19. Jahrhundert einen k.u.k-Kriegshafen gebaut, später nutzte und erweiterte das Militär Jugoslawiens die Anlagen.

Das montenegrinische Parlament hatte den Beitritt Ende April gebilligt. Regierungschef Dusko Markovic sprach damals von einer "historischen Entscheidung". Montenegro, das nur 620.000 Einwohner hat, verhandelt auch mit Brüssel über einen EU-Beitritt.

Russische Oligarchen hatten in den vergangenen Jahren zu teils horrenden Preisen große Teile der montenegrinischen Küste aufgekauft. Auch die größten Industriebetriebe des Landes waren zeitweise in russischer Hand.

(APA/dpa/AFP)

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