Russland: IS-Anführer Al-Baghdadi vielleicht tot

Abu Bakr al-Baghdadi
Abu Bakr al-Baghdadi APA/AFP/AL-FURQAN MEDIA/STR
  • Drucken

Das Verteidigungsministerium prüft Berichte, wonach er bei einem russischen Luftangriff in der Nähe der syrischen Stadt Raqqa Ende Mai ums Leben gekommen sein könnte.

Der Anführer der IS-Terrormiliz, bekannt als Abu Bakr al-Baghdadi, könnte nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums getötet worden sein. Das russische Verteidigungsministerium prüfe Berichte, wonach er bei einem russischen Luftangriff in der Nähe der syrischen Stadt Raqqa am 28. Mai ums Leben gekommen sein könnte, teilte das Ministerium am Freitag in Moskau mit.

Baghdadi habe an dem Abend den Informationen zufolge an einem Treffen mit anderen Anführern des "Islamischen Staates" teilgenommen. Sie sollen Routen geplant haben, um die Stadt zu verlassen. Auch andere führende IS-Leute sollen bei dem Angriff getötet worden sein. Über verschiedene Quellen werde nun versucht, eine Bestätigung für Baghdadis Tod zu erhalten, hieß es aus dem Ministerium.

Nur selten tritt der nach Medienberichten 1971 in der irakischen Stadt Samarra geborene IS-Chef, der ursprünglich Ibrahim Awad al-Badri geheißen haben soll, in der Öffentlichkeit auf. Baghdadi hatte 2014 mit der IS-Miliz weite Teile des Iraks und Syriens erobert. Er rief dort anschließend ein "Kalifat" aus und bezeichnet sich als "Kalif Ibrahim". Dies schließt in den islamischen Tradition den Anspruch ein, Führer der gesamten muslimischen Gemeinschaft (Umma) zu sein.

Kopfgeld in Höhe von 25 Millionen Dollar

Lange war unklar, wie der studierte Islamgelehrte aussieht, bis er überraschend wenige Tage nach Ausrufung des Kalifats Ende Juni 2014 in einer Moschee im nordirakischen Mossul auftauchte und die Freitagspredigt hielt. Immer wieder gab es Gerüchte, er sei bei Angriffen verletzt oder sogar getötet worden. Diese stellten sich später als falsch heraus.

Die USA hatten zuletzt im Dezember 2016 ein Kopfgeld in Höhe von 25 Millionen Dollar (22,43 Millionen Euro) auf Baghdadi ausgelobt.

(APA/AFP/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.