Der US-unterstützte Vormarsch kurdischer Milizen auf die Jihadisten-Hauptstadt Raqqa macht Syriens Regime und seine Verbündeten nervös. Moskau sendet eine Warnung an Washington.
Die Worte, die aus Moskau kamen, waren harsch: Der Abschuss eines syrischen Jagdbombers durch ein US-Kampfflugzeug sei ein „Akt der Aggression“ und „Hilfe für Terroristen“ gewesen, sagte Russlands Vizeaußenminister Sergej Rjabkow am Montag. Das russische Verteidigungsministerium drohte, „alle fliegenden Objekte“ auszuschalten, die in dem Gebiet auftauchen, in dem auch die russische Luftwaffe Einsätze fliegt. Moskau ist ein wichtiger Verbündeter des syrischen Machthabers Bashar al-Assad. Russlands Flugzeuge sind Syriens Regimetruppen in allen wichtigen Schlachten beigestanden. Nun könnten sie erneut den in Syrien operierenden US-Jets gefährlich nahe kommen – und zwar an einer neuen Front, die sich in dem schwer gezeichneten Bürgerkriegsland auftut. Sie verläuft zwischen dem Regime und ausgerechnet den kurdischen Einheiten, denen von der syrischen Opposition immer wieder Nähe zu Assad und Moskau vorgeworfen wurde.
Am Montag verschärfte sich in diesem Konflikt die Lage weiter. Der Sprecher der vor allem aus kurdischen Einheiten bestehenden sogenannten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) warf Syriens Armee Angriffe auf SDF-Stellungen vor. Weitere Attacken würden die SDF zur „Vergeltung und Selbstverteidigung zwingen“.