"Obamacare"-Stopp ließe 22 Millionen US-Bürger unversichert

APA/AFP/NICHOLAS KAMM
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Allein im kommenden Jahr wären Millionen Menschen ohne Versicherung - auch die Kernwählerschaft Trumps, der die Abschaffung versprochen hat, wäre betroffen.

Der Gesetzentwurf der Republikaner im US-Senat zur Abschaffung von "Obamacare" ließe nach einer unabhängigen Schätzung bis zum Jahr 2026 insgesamt 22 Millionen Menschen mehr ohne Krankenversicherung. Das teilte das unabhängige Congressional Budget Office (CBO) am Montag mit.

Allein im kommenden Jahr stünden den Angaben zufolge 15 Millionen mehr Menschen in den USA ohne Versicherung da. 2018 werden in den USA ein Drittel der Senatoren und das gesamte Abgeordnetenhaus neu gewählt. Die CBO-Schätzung wird den Widerstand gegen die Gesetzgebung weiter befeuern.

Das Gesetz des Senats wird von vielen Seiten, darunter auch Mediziner- und Patientenvereinigungen, vor allem für Arme und Ältere als ungerecht und grausam bezeichnet. Betroffen von den Änderungen wären auch viele Menschen in der Kernwählerschaft von US-Präsident Donald Trump.

Affordable Care Act würde Staatsdefizit um Milliarden senken

Die Republikaner unter Senator Mitch McConnell ringen darum, eine Mehrheit hinter dem umstrittenen Entwurf zu versammeln. Die Zukunft des Gesetzes, über das eigentlich noch in dieser Woche vor der Sommerpause abgestimmt werden soll, steht aber wegen massiven Widerstands von Rechtskonservativen wie Moderaten in der Partei in den Sternen. Die Republikaner können sich nur zwei Gegenstimmen leisten, es wären derzeit aber deutlich mehr.

Das Gesetz, der "Affordable Care Act", würde das staatliche Defizit in einem Zeitraum von zehn Jahren um 321 Milliarden US-Dollar senken, schätzt das CBO.

(APA/dpa)

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