Kadyrow: "Wir haben keine Schwulen in Tschetschenien"

Ramsan Kadyrow (2.v.li.) auf einem Archivbild.
Ramsan Kadyrow (2.v.li.) auf einem Archivbild.imago/ITAR-TASS
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In einem TV-Interview mit HBO macht der tschetschenische Präsident klar, was er von Homosexuellen in seiner russischen Teilrepublik hält.

Der von Moskau gestützte tschetschenische Republikchef Ramsan Kadyrow hat dem US-Sender HBO ein bezeichnendes Interview gegeben. Darin ging es unter anderem darum, dass in Tschetschenien Dutzende schwule Männer gefoltert und ermordet worden sein sollen, wie "Spiegel Online" am Samstag berichtete.

Reporter David Scott sprach Kadyrow auf diese Berichte an. Das sei Unsinn, sagte Kadyrow. Dann setzte er zu einer hasserfüllten Tirade an. "Bei uns gibt es solche Leute gar nicht. Wir haben keine Schwulen. Und wenn es sie gibt, nehmt sie mit nach Kanada, weit weg von uns, damit unser Blut gesäubert wird."

Die Zeitung "Nowaja Gaseta" hatte in den vergangenen Monaten mehrfach berichtet, dass Homosexuelle in Tschetschenien verschleppt und misshandelt werden. Sie veröffentlichte vor einer Woche die Namen von 27 jungen Männern, die ohne Anklage von der Polizei festgenommen und in der Nacht zum 26. Jänner getötet worden sein sollen. Aus diesen Recherchen ergaben sich Hinweise auf weitere willkürliche Festnahmen durch die Behörden des Republikchefs Kadyrow. Diese Welle der Verschleppungen scheine durch den Mord an einem Polizisten Mitte Dezember ausgelöst worden zu sein, schrieb die Zeitung.

(APA)

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