Slowakische Regierung entgeht nur knapp dem Zusammenbruch

Bleibt nun doch an Bord: SNS-Chef Andrej Danko
Bleibt nun doch an Bord: SNS-Chef Andrej DankoAPA/AFP/SAMUEL KUBANI
  • Drucken

Die Chefs der drei Koalitionsparteien haben auf einer Krisensitzung ihre Unstimmigkeiten vorerst ausgeräumt. Zuvor hatte die "Slowakische Nationalpartei" überraschend das gemeinsame Regierungsübereinkommen aufgekündigt.

Die slowakische Regierungskrise führt nun doch nicht zu einem Auseinanderbrechen der Koalition. Darauf verständigten sich die Parteichefs der Dreier-Koalition nach einer mehrstündigen Krisensitzung am Dienstag, wie Bela Bugar, der Vorsitzende der kleinsten Regierungspartei Most-Hid, sagte. „Wir haben einander aufrichtig unsere Standpunkte erklärt und sind zu dem Schluss gekommen, dass es keine Alternative zu dieser Regierungskoalition gibt“, sagte Bugar. Am Freitag wolle man sich nochmals treffen, um Details der weiteren Zusammenarbeit zu besprechen.

Premier Fico: "Das ist ein absurder Schritt"

Am Montag hatte Parlamentspräsident Andrej Danko, der Chef der rechtspopulistischen zweitstärksten Regierungspartei "Slowakische Nationalpartei" SNS, überraschend die Koalitionsvereinbarung schriftlich aufgekündigt. Konkrete Gründe dafür nannte er nicht. Der sozialdemokratische Regierungschef Robert Fico kritisierte Dankos Entscheidung als „absurden Schritt“, der nicht dazu diene, der Gesellschaft Ruhe und Stabilität zu geben.

Der liberale Oppositionsführer Richard Sulik warf Danko vor, „mit großem Theaterdonner“ lediglich von einem Korruptionsskandal ablenken zu wollen. Im von der SNS geführten Bildungsministerium sollen EU-Förderzusagen in Millionenhöhe fragwürdig verteilt worden sein. Die EU-Kommission hat deshalb bereits die Auszahlung der Gelder bis zur endgültigen Aufklärung gestoppt.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.