Warum Libyen im Chaos versinkt

Eine Barrikade aus Autowracks in Bengasi. In der zweitgrößten Stadt Libyens im Osten des Landes hatten schwere Kämpfe gegen jihadistische Gruppen getobt.
Eine Barrikade aus Autowracks in Bengasi. In der zweitgrößten Stadt Libyens im Osten des Landes hatten schwere Kämpfe gegen jihadistische Gruppen getobt.(c) APA/AFP/ABDULLAH DOMA (ABDULLAH DOMA)
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Drei rivalisierende Regierungen, zahllose Milizen und ein ehrgeiziger General ringen um die Macht. Zudem werden Stimmen laut, die die Abspaltung der östlichen Provinz Cyrenaika fordern.

Lange hatten in der Stadt im Osten Libyens schwere Gefechte gegen jihadistische Gruppen getobt. Jetzt ist der Kampflärm in Bengasi vorerst etwas verstummt. „Es gibt noch kleinere Teile der Stadt, in denen sich Terroristen verschanzen. Viele von ihnen sind aber in der Bevölkerung untergetaucht“, berichtet Rami El Obeidi im Telefongespräch mit der „Presse“. Aus dem Untergrund setzen die Extremisten ihre Aktivitäten fort. „Die wahre Bedrohung in Bengasi sind heute Attentate – Autobomben oder gezielte Mordanschläge“, sagt Rami El Obeidi. Doch dann fügt er hinzu: „Verglichen mit anderen Städten im Land ist Bengasi sicher.“

Rami El Obeidi ist einer der Militärkommandanten im Osten Libyens. 2011 war er Verantwortlicher für die Auslandsaufklärung des Nationalen Übergangsrates – des politischen Gremiums, das die Opposition während des Aufstandes gegen Machthaber Muammar al-Gaddafi gebildet hatte. Damals hatte Rami El Obeidi eng mit General Abdel Fattah Younis zusammengearbeitet, dem Oberkommandierenden der Rebellen, der im Juli 2011 – offenbar von islamistischen Kämpfern unter den Aufständischen – ermordet wurde.

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